Im August 2013 errichteten Refugees aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld ein Protestcamp, um sich den Raum zur Äußerung ihres Unmuts zu nehmen. Wenige Tage nach Beginn des Camps gingen 5 Geflüchtete von ihnen in einen Hungerstreik, um die menschenunwürdigen Zustände, in denen Geflüchtete in ganz Deutschland leben müssen, erneut und stärker zu problematisieren. Nach 4-wöchigem Bestehen des Camps und unglaublich vielen Aversionen seitens der lokalen Bevölkerung, einer breiten Medialisierung und der Unterernährung nach einem über 2 Wochen andauernden Hungerstreik äußerten der zuständige Landrat, die Stadt Bitterfeld sowie diverse Vereine Bereitschaft, sich mit ihnen an einen Tisch zu setzen, um sich ihre Probleme anzuhören. Was dabei heraus kam war die Gründung von 2 Arbeitsgruppen, die sich längerfristig mit 2 Themen der Forderungen beschäftigen sollten: a) vom Problem der Unterbringung in Lagern zu Einzelwohnungen bzw. Wohngemeinschaften sowie b) der Problematik der Arbeitserlaubnisse für Asylsuchende. Wie weit die Beschäftigung mit diesen Themen in den “Arbeitsgruppen” gekommen ist, lässt sich hier exemplarisch verdeutlichen.
Seit dem das Camp beendet und die Arbeitsgemeinschaften ihre Arbeit “aufgenommen” haben, hat sich lediglich eines geändert: die breite, lokale Thematisierung ist aus den öffentlichen Medien verschwunden, in Bitterfeld ist wieder “Ruhe” eingekehrt. Was bleibt, sind die Probleme, mit denen Geflüchtete in ganz Deutschland tagtäglich konfrontiert werden. Weiterhin werden sie isoliert in Lager eingesperrt und bekommen keine Möglichkeit, an Sprachkursen teilzunehmen, die Residenzpflicht – welche ihnen vorschreibt, ihre Landkreise nicht verlassen zu dürfen – besteht immer noch.
Daher rufen die Geflüchteten der Heime Marke und Friedersdorf am 06.11.2013 zur Demonstration unter dem Titel “Raus aus der Isolation!” in Bitterfeld auf. Aus Leipzig wird es einen Zugtreffpunkt zur gemeinsamen Anreise geben.Aktuelle Infos und eventuelle Änderungen erfahrt ihr auf refugeeprotestbtf.blogsport.de
Da es bereits 14.30 los gehen soll, treffen wir uns um 13:45 am Hauptbahnhof auf Gleis 18.