Category Archives: Leipzig

Einführung in die Kritik der Politischen Ökonomie

Die andauernde Krise ließ das Bedürfnis nach tiefer gehenden Erklärungen entstehen, die durch die etablierte Volkswirtschaftslehre oft nicht befriedigt wurde. Die Krise selbst setzte so das Thema Kapitalismus wieder auf die Tagesordnung und quer durch die Medien ist von „Kapitalismuskritik“ die Rede. Was der Begriff bedeuten soll bleibt jedoch oft vage. Der Rückgriff auf die Marxsche Theorie kann trotz aller Veränderungen der letzten 150 Jahre ein Verständnis der kapitalistischen Dynamik liefern. In unserem Einführungsseminar werden wir uns deshalb der Kritik der politischen Ökonomie im „Kapital“ von Karl Marx annähern.

Zuerst wollen wir den Begriff „Kritik“ diskutieren, uns mit der theoretischen Herangehensweise des „Kapital“ auseinandersetzen und die Frage behandeln, inwiefern sie sich von den Ansätzen der klassischen politischen Ökonomie unterscheidet.

In einem zweiten Schritt werden wir uns mit zentralen Begriffen des „Kapital“ und ihrer Beziehung zueinander vertraut machen, um uns einen vertieften Einblick in die Marxsche Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse im Kapitalismus zu verschaffen.

Die Veranstaltung ist zum Teil frontal konzipiert und zum Teil werden wir ausgewählte Textstellen in Kleingruppen lesen und bearbeiten.

Die Teilnahme ist kostenlos und die Zahl der Teilnehmenden begrenzt. Anmeldung bitte an:
anmeldung@riseup.net

Referent_in: Valeria Bruschi
Ort: linXXnet, Bornaische Str. 3d

Staatsschuldenkrise – Vom Elend der Wirtschaftsrettung

Immer mehr Länder im Euroraum bekommen Probleme ihre Staatsverschuldung in gewohnter Weise abzuwickeln. Um Vertrauen bei den Finanzmärkten zu schaffen werden staatliche Verarmungsprogramme aufgelegt, die ihres gleichen suchen. Zugleich werden von den potenten Ländern noch mehr Schulden gemacht und die Frage ist, wann das Misstrauen sich auch gegen diese Länder richtet. In Folge erleben nationalistische Krisenrhetorik und rechte Parteien, die den Euro ernsthaft in Frage stellen einen Aufschwung.

Auf dieser Veranstaltung soll das Thema Staatsverschuldung nochmal Schritt für Schritt erklärt werden. Für Laien sind haushaltspolitische Grundsätze wie “Schuldentilgung am Kreditmarkt durch Kredite vom Kreditmarkt” kaum zu durchschauen.
Die Fragen: Jahr für Jahr macht der Staat neue Schulden. Woher kommt die immense Freiheit des Staates beim Schuldenmachen? Welche politische und ökonomische Logik folgt aus dem angesammelten Schuldenberg? Was ist los, wenn die Finanzmärkte das Vertrauen in einen Staat verlieren? Was hat das mit dem Euro zu tun? Weshalb und wie versuchen die EU-Staaten nicht mehr nur in Griechenland eine währungsnützliche Armut herbei zu regieren?

Referent_in: Junge Linke – Gruppe Jimmy Boyle
Ort: Geisteswissenschaftliches Zentrum (GWZ), Hörsaal H20.10

Divided we stand?! Die Radikale Linke in der Krise

Mit strikten Sparplänen und rigider Haushaltspolitik wollen die Euroländer unter Führung von Deutschland und Frankreich der Krise Herr werden. Im festen Glauben an den Erfolg der Radikalkur wird ein massiver Angriff auf den Lebensstandard der Menschen durchgesetzt. 2011 erhoben sich gegen diese Politik Massenproteste in mehreren Ländern, in schwächerer Form auch in Deutschland – leider mit vielen Begrenzungen: Einem verkürzten Blick auf die kapitalistischen Verhältnisse, antisemitischen Verirrungen oder staatstreuen Forderungen.

Für das erste Halbjahr 2012 sind zahlreiche Aktionen geplant, die das Zentrum der europäischen Krisenpolitik zum Zentrum des Protests machen sollen. Das Bündnis „M31“ ruft für den 31. März zu einem internationalen Aktionstag auf. In Deutschland wird es an diesem Tag eine zentrale Demonstration in Frankfurt am Main geben. Diese Aktion bildet den Auftakt für eine kontinuierliche internationale Zusammenarbeit, die nicht alternative Wirtschaftsprogramme und diffuse Forderungen an den Staat, sondern die Überwindung des Kapitalismus selbst zum Ziel haben soll.

Am 5. März nehmen wir das zum Anlass, über die Perspektiven und Möglichkeiten antikapitalistischer Praxis und internationaler Kooperation zu diskutieren. Die autonome antifa [f] wird den Ansatz von …ums Ganze! und der Initiative M31 in Zeiten der Krise vorstellen. John Malamatinas („Krisenlabor Griechenland“) wird zudem exemplarisch an Griechenland die Folgen der Krise und die Entwicklung der Kämpfe seit 2008 skizzieren.

Referent_in: autonome antifa [F], John Malamatimas
Veranstaltungsort:
Conne Island

Ein Staat des Rechts?

Grundrechtsabbau, autoritäre Formierung und die Transformation der Demokratie aus der Perspektive von Johannes Agnolis Staatskritik

Dass es um die Aushängeschilder des westlichen Kapitalismus, nämlich Rechtsstaat und Demokratie, nicht zum Besten steht, ist spätestens seit der Krise der Staatsfinanzen in Europa in der, eher nebenbei, auf parlamentarischem Wege gewählte Regierungen in Griechenland und Italien durch technokratisch „Expertenteams“ ersetzt wurden, sogar im konservativen Feuillton angekommen. Unklar scheint jedoch allgemein wie der Abbau der Grundrechte im Namen der „Terrorismusbekämpfung“ und die Einschränkung der parlamentarrischen Demokratie in der Eurokrise zusammenhängen, erklärt werden können und wie der Etablierung einer postdemokratischen Regierungsform aus emanzipatporischer Perspektive beizukommen wäre.

Selbst viele liberale und linke Gegner_innen des autoritären Staates sehen beispielsweise in der Lobbyarbeit der (Finanz-)Konzerne und/oder einer außer Kontrolle geratenen Exekutive den wesentlichen Schlüssel zum Verständnis der aktuellen Situation. Dementsprechend erhoffen sie sich von einer besseren rechtlichen Regulierung der Märkte und einer größeren Transparenz politischer Entscheidungen eine Demokratisierung der Gesellschaft. Gegenüber solchen einigermaßen oberflächlichen Vorstellungen hat Johannes Agnolis Analyse von Staat und Demokratie im Kapitalismus schon vor Jahren auf die strukturellen Grenzen der Demokratie innerhalb dieser gesellschaftlichen Verhältnissen hingewiesen und eine „Verhärtung der politischen Form“ im globalen Kapitalismus prognostiziert. Seine Kritik am „Staat des Kapitals“ und dessen „institutionellen Strategien“, wie z. B. insbesondere der Extremismustheorie, sind dementsprechend gerade heute aktuell.

Referent: Dipl. Politologe Jan Schlemermeyer (Institut für kategoriale Analyse, Inkatan)
Ort: Geisteswissenschaftliches Zentrum (GWZ) der Universität Leipzig, Beethovenstraße 15, Hörsaal 2.0.10.

Eine Veranstaltung der Roten Hilfe Leipzig. unterverdacht.blogsport.de

Veranstaltung zur Krise am 26.01.2012

Achtung, Raumänderung: Veranstaltung nicht im GWZ, sondern im H20 am Zentralcampus!

Die Krise des Kapitalismus und die Perspektive der Kämpfe

Weltweit überstürzen sich die Ereignisse im Takt einer Krise, deren Ende noch vor Kurzem frohgemut von Leuten verkündet wurde, die in aberwitziger Staatsverschuldung offenbar ein Rezept für Wirtschaftswunder vermutet hatten. Indem sie sich bis über beide Ohren verschuldeten, konnten die Regierungen in aller Welt die sogenannte Finanzkrise eindämmen; dann präsentierten die Ratingagenturen ihnen eine Rechnung, die sie umgehend an die Lohnabhängigen weiterreichten. Das Resultat des ganzen Manövers ist kein neuer Aufschwung, sondern eine noch bedrohlichere Krise der Staatsfinanzen, deren Bewältigung durch knallharte Sparprogramme für Unmut sorgt. Was um die Verknüpfung von Kämpfen bemühten Aktivisten in Jahrzehnten nicht gelang, hat die globale Krise binnen kürzester Zeit geschafft: Millionen gehen gleichzeitig an allen Orten der Welt mit den selben Anliegen auf die Straße. Es geht um das immer prekärere Überleben in den herrschenden Verhältnissen. Es geht ums Ganze.

In dieser Situation wollen wir über die Ursachen der Krise diskutieren, die nicht im Fehlverhalten Einzelner oder in einer falschen Politik, sondern in der Struktur des Kapitalismus selber liegen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, welche Potentiale die Proteste bergen, die sich gegen die Folgen der Krise und die politischen Lösungsversuche erheben.

Mit den Freundinnen und Freunden der klassenlosen Gesellschaft aus Berlin, die die Zeitschrift Kosmoprolet mit herausgeben.

Am 26.01.2012 um 18:30 Uhr im Neuen Hörsaalgebäude, H 20, Universitätsstr. 3, Leipzig.

Alles muss man selber machen: Nazikonzert absagen!

Anlässlich des Konzerts der Naziband Kategorie C am Samstag in Leipzig findet eine Demonstration zum Veranstaltungsort statt.

Treffpunkt: Sa, 17.12., 17Uhr Südplatz.

Aus dem Aufruf von Fence Off:

“Wiederholt soll in Leipzig ein Neonazi-Konzert stattfinden. Für Sonnabend, 17. Dezember, wird auf einschlägigen Websites der Auftritt der Nazi-Band “Kategorie C – Hungrige Wölfe”, beworben. In der Nazi- ,der rechten Hooligan- und Rockerszene ist KC mittlerweile eine der beliebtesten und populärsten Bands.
[…]
Wir werden diesen Umstand nicht weiter unkommentiert hinnehmen und am Samstag zum Ort den Nazi-Konzertes gehen und dafür eintreten, dass diese Scheiß Musik ausgemacht wird. Wir werden nicht tatenlos zusehen, dass Nazipropaganda einen Platz oder auch nur eine Sekunde Spielzeit bekommt!”

Weitere Infos zur Band und zur Demo findet ihr auf der Seite der Antifa-Kampagne Fence Off.

Nazis entwaffnen: Rechten Terror bekaempfen, “Freies Netz” zerschlagen!

Am 26. November findet in Leipzig erneut eine Antifa-Demo gegen das Nazizentrum in Lindenau statt. Anlass ist eine Veranstaltung der “Jungen Nationaldemokraten” und des “Freien Netzes Leipzig” mit dem Neonazi und Rechtsterroristen Karl-Heinz Hoffmann, dem Gründer der nach ihm benannten “Wehrsportgruppe Hoffmann”.

Angesichts der Tatsache, dass sich Neonazis in diesem Land organisieren, um Menschen zu töten, halten wir diese Veranstaltung für mehr als eine Provokation. Dem gilt es sich entschieden in den Weg zu stellen.

Treffpunkt zur Demo: Sa., 26.11., 15.30 Uhr, Naturkundemuseum (am Cityring)

Mittwoch, den 23.11 findet um 19:00 Uhr in der b12, Braustraße 20, eine Infoveranstaltung im Rahmen des Antifa-Cafés zur Demo statt. Im Anschluss wird eine Dokumentation zur “Wehrsportgruppe Hoffmann” gezeigt.

Hier findet ihr den Aufruf der Kampagne “Fence Off”, die die Demo organisieren. Auf deren Seite findet ihr auch weitere Infos zum Nazizentrum.

Jingle zur Demo.

Demo gegen Sparvorhaben an Sachsens Hochschulen

Am 14. November findet in Leipzig eine Demonstration gegen die Kürzungen im Rahmen des sächsischen Hochschulentwicklungsplans statt. Das Bündnis Durchfinanzierung ruft dazu auf, für eine bessere Finanzierung der sächsischen Hochschulen und gegen die geplanten Stellenstreichungen auf die Straße zu gehen. Das ist wichtig, reicht aber leider nicht aus. Eine Kritik, die über solche pragmatische Forderungen hinausgeht, haben wir bereits vor ein paar Wochen zu formulieren versucht.

Angesichts der Krise des Kapitalismus versucht die Langesregierung einen strikten Sparkurs mit möglichst effizienten Ausbildungsstätten zu kombinieren. Die Universitäten drohen so endgültig ihre Rolle als Instanzen der gesellschaftlichen Reflexion zu verlieren. Der Widerstand gegen die Kürzungs- und Umstrukturierungspläne könnte ein erster Schritt sein, ihnen die dafür notwendige Autonomie wiederzugeben.

Treffpunkt und Auftaktkundgebung: 13 Uhr am Augustusplatz. Weitere Infos zur Demo hier.

Infos zur laufenden Kampagne gegen die Kürzungen an der Uni Leipzig und insbesondere am Institut für Politikwissenschaft.

Heute Abend Soli-Cocktailbar im Zoro

Politische Arbeit kostet Geld. Unsere Gruppe lädt heute alle Interessierten und Freund_innen zum gemeinsamen Cocktailtrinken in das Zoro ein. Die Band “Fliehende Stürme” spielt und wir sind in der unteren Etage beim fröhlichen Cocktail mixen und trinken anzutreffen. Los geht es um 21 Uhr. Das Zoro ist in der Bornaischen Str. 54, im Hinterhaus. Infos zu dem Konzert gibt es hier.