Category Archives: Leipzig

Hemmnisse und Hindernisse der „Care Revolution“

Erfahrungen illegalisierter Hausarbeiterinnen in Berlin – Bericht über einen Austausch zwischen Respect Berlin, the future is unwritten und dem geladenen Publikum

Am 27. Mai 2016 haben wir als Gruppe the future is unwritten in Kooperation mit dem Lesekreis „Geschlecht und Arbeit“ der translib diverse Aktivistinnen der Berliner Gruppe Respect1 nach Leipzig eingeladen, um uns mit den anwesenden migrantischen Hausarbeiterinnen über Erfahrungen in ihren alltäglichen Auseinandersetzungen auszutauschen. Darüber hinaus sind viele weitere Frauen ohne legalen Aufenthaltsstatus im Bereich der Gastronomie beschäftigt. Die Veranstaltung konfrontierte uns als auch die anwesenden Teilnehmer*innen der Diskussion mit den prekären und mühsamen Lebens- sowie Arbeitsrealitäten der illegalisierten Arbeiterinnen, die zumeist mit der Aussichtslosigkeit hinsichtlich herkömmlicher Mittel von Arbeitskämpfen, wie etwa Streiks, um sowohl ökonomischen als auch politischen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Gerade aus diesen Gründen wollen wir einige Eckpunkte des abendlichen Gesprächs dokumentieren, damit ein Nachdenken über die Möglichkeiten von Widerstand gerade in solch prekären Verhältnissen angestoßen wird.

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Rede: Schulter an Schulter gegen Rassismus und Homophobie!

Die folgende Rede hielten wir im emanzipatorischen Block auf der Demonstration des Christopher Street Day in Leipzig am 16. Juli 2016.

„No blacks – No asians“ – lässt sich immer wieder auf, insbesondere schwulen, Dating Plattformen lesen. Der Rassismus, der sich hier als sexuelle Vorliebe präsentiert, ist leider kein Einzelfall. Doch noch heute herrscht in Teilen der Gay Community die Einstellung vor, dass wir als Betroffene von Diskriminierung quasi immun gegen eigene diskriminierende Verhaltensweisen seien. Das Gegenteil ist der Fall: Gerade bei unterdrückten Gruppen bietet Diskriminierung die unbewusste Möglichkeit eine Machtposition einzunehmen, die an anderer Stelle verwehrt wird: Nach dem Motto: „Ich bin zwar Gay – aber immerhin nicht schwarz“ – statt solidarisch für Gleichberechtigung und Emanzipation zu kämpfen wird so nach unten getreten. Eine bestimmte sexuelle Orientierung bietet keinen Rückschluss auf eine fortschrittliche politische Überzeugung. Das ist kein Geheimnis.

Die Beispiele der homosexuellen Nazis aus Vergangenheit und Gegenwart sind hinreichend bekannt. Doch wer ein Ende der Ausgrenzung von LGBTTIQ* will – und dafür liebe Freund*innen stehen wir heute hier – darf nicht mit Ausgrenzung anderer antworten!

Mit Sorge betrachten wir daher wie in Teilen der Community der Hass auf Muslime geschürt wird und Forderungen nach einer repressiveren Flüchtlingspolitik Gehör finden. Wir verstehen und teilen die Angst vor homophoben Islamistinnen, aber wir sprechen dann von Rassismus wenn in der Fixierung auf „den Islam“ geglaubt wird, man hätte von fundamentalistischen Christinnen oder Jüdinnen besseres zu erwarten. Die von amerikanischen Evangelikalen finanzierte Kampagne, die zur Einführung lebenslanger Haftstrafen auf homosexuelle Handlungen in Uganda führte, oder der Angriff auf die Gay Pride in Jerusalem lehren uns, dass sich unserer Kampf gegen jeden religiösen Fundamentalismus richten muss.

Und es sind nicht Muslime, die in Deutschland die Abschaffung heterosexueller Eheprivilegien verhindern. Es ist die CDU, die dennoch immer wieder gern mit eigenen Ständen bei CSDs vertreten ist. Und diejenigen, die am intensivsten antimuslimische Hetze in Deutschland vorantreiben, sind auch bei der Diskriminierung von LGBTTIQ* ganz vorne mit dabei. Es sind die AfD, Pegida und konservative Organisationen um die „Demos für Alle“, die die Verschwörungstheorie verbreiten, eine vermeintliche „Homo-Lobby“ wolle mittels Bildungsplänen eine„Frühsexualisierung“ und „Verschwulung“ der Kinder und Jugendlichen vorantreiben.

Homophobie ist kein „Kulturphänomen“ sondern eine reaktionäre Ideologie der Moderne. Die Gefahr für LGBTTIQ* geht nicht von „den Muslimen“, sondern von allen Reaktionären, Konservativen und Fundamentalist*innen dieser Welt aus. Rassismus ist nicht die Antwort sondern unterstützt sogar noch eben jenen reaktionären Kräften. Lasst uns deswegen gemeinsam gegen Homophobie, Rassismus und jede Form von Ausgrenzung kämpfen! Für eine befreite Gesellschaft!

Und um heute nochmal den großartigen Ronald M Schernikau zu Wort kommen zu lassen:

Fickt weiter!

Rede: Völkischer Nationalismus und rechter Vormarsch

Folgende Rede hielten wir am 4. Juli 2016 bei der antifaschistischen Demonstration “a monday without you”.

Liebe Freund_innen und Genoss_innen, liebe Menschen in Leipzig,

in unsere Rede beschäftigen wir uns mit dem Themenkomplex des völkischen Nationalismus in Zusammenhang mit dem jüngsten Rechtsruck in der Bundesrepublik Deutschland. An der Stelle, wo in Zukunft das Denkmal für die sogenannte “deutsche Einheit” stehen soll und aktuell die Fußball-Fanmeile anlässlich der Europameisterschaft aufgebaut ist, zwingen uns die gegenwärtigen Verhältnisse uns mit den Ursachen für Hetze, Menschenjagd und Ausgrenzung auseinanderzusetzen.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Einheitsdenkmal wird unkritisch der Einheit eines ehemals geteilten Deutschlands gedacht, ohne sich mit dem damit einhergehenden Erstarken nationalistischer und völkischer Strukturen auseinanderzusetzen. Das Gedenken an die Wiedervereinigung ist schlussendlich eine Lobrede, auf das Erstarken eines geeinten Nationalbewusstseins, welches rassistisches, ausgrenzendes und nationalistisches Verhalten fördert, legitimiert und dabei die Reflexion des eigenen Standpunktes vermissen lässt. Ein ähnliches Phänomen, welches aktuell auch im Kontext der EM zu beobachten ist. Hier bietet sich mal wieder eine Möglichkeit, das eigene nationalistische Gedankengut ungebremst und unreflektiert nach außen zu tragen. Das Schwenken der Nationalfahne lässt sich als klare Zustimmung zum Nationalismus werten und muss kontinuierlich angegriffen werden. Während die Party-Patrioten wieder einpacken, ist es anderen Teilen der Bevölkerung durchaus ernster mit der nationalistischen Sache. Seit Ende des Jahres 2014 lässt sich eine nicht abebbende Welle an rassistischen Mobilisierungen feststellen.

Eine ideologische Klammer zwischen Teilen der bürgerlichen Mitte und rassistischen Mobilisierungen ist ein spezifisch völkischer Nationalismus. Das macht es notwendig einige Worte zum Zusammenhang der Vorstellungen von Volk und Nation mit der kapitalistischen Vergesellschaftung zu verlieren. Als Kapitalismus verstehen wir eine Art und Weise der Vergesellschaftung – also der Herstellung von Gesellschaft – die über den universellen Tausch von Waren vermittelt ist. Produktion findet statt, um die Produkte auf dem Markt zu verkaufen und damit einen Mehrwert zu erzielen. Sie findet in Konkurrenz zu einander statt und trennt diejenigen, die ihre Arbeitskraft als Ware verkaufen müssen, um zu überleben und diejenigen, die Privatbesitz an Produktionsmitteln haben und somit Arbeitskraft einkaufen und Profite erzielen können, voneinander. Herrschaft und Konkurrenz sind strukturell im Kapitalverhältnis angelegt. Das gleiche Verhältnis, das die Individuen miteinander verbindet, sie zu Teilnehmer_innen eines gemeinsamen Marktes macht, trennt sie auch. Es trennt sie formanalytisch in Kapitalist_innen und Proletarier_innen und – viel wichtiger – es trennt sie in Konkurrenzsubjekte, die gegeneinander darum streiten, wer sein eigenes Produkt am billigsten anbieten kann. Continue reading

“a monday without you”: Rassismuszone Sorglosland – Nicht mit uns!

Die antifaschistische Kampagne “a monday without you” mobilisiert an Tagen, an denen die Nazis und Rassist_innen von Legida aufmarschieren, zu antifaschistischen Demonstrationen in den Homezones der Rechten. Nach Plagwitz und Gohlis ist nun am 4. Juli die Südvorstadt dran. Ganz genau – die verhipsterte, nette Südvorstadt. Wir empfehlen dringend einen Besuch der kommenden Demo von “a monday without you”. Los geht es um 18 Uhr in der Arno-Nitzsche-Straße Ecke Zwickauer Straße. Hier der Aufruf der Kampagne:

Rassismuszone Sorglosland – Nicht mit uns!

Wir stellen uns aktiv gegen die aktuellen rassistischen und rechten Mobilisierungen. Dafür ist es notwendig, dahin zu gehen, wo sich die rechten AkteurInnen wohl und sicher fühlen. Der Widerspruch gehört in ihr direktes Umfeld.

Seit nun über einem Jahr fordern RassistInnen bundesweit auf regelmäßigen Aufmärschen den Erhalt ihrer deutschen “Volksgemeinschaft”. Die Abwertung des “Anderen”, der Menschen außerhalb dieser, durch Stigmatisierung, Maginalisierung und Verfolgung führt zur Aufwertung ihrer eigenen Position. Durch diese Abgrenzung wird eine eingebildete nationale Zusammengehörigkeit erzeugt. Dies erspart die Auseinandersetzung mit den eigenen Positionen und Einstellungen.

Debatten über soziale Unterschiede, Homosexuellenfeindlichkeit, Rassismus, Sexismus und Antisemitismus können so bequem ausgelagert werden, als hätte dies nichts mit Deutschland und sich selbst zu tun. Dies ist nicht neu und wird von uns nicht akzeptiert und toleriert. Konkrete Personen, die sich nun an der Spitze einer imaginierten “Volksfront” sehen, haben es geschafft, das rassistische Potenzial, welches bereits vor den *gida-Aufmärschen in der deutschen Gesellschaft vorhanden war, zu aktivieren und auf die Straße zu bringen. Die Hintermänner und -frauen lieferten den Startschuss, Asylunterkünfte und Geflüchtete anzugreifen und das rassistische Klima von den Köpfen nicht nur auf die Straße, sondern auch in den bundesweiten medialen Diskurs zu tragen.

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Film + Gespräch: Jedes Jahr Nie Wieder – Der Wiener Akademikerball

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Wochenzeitung Jungle World und der Cinémathèque Leipzig e.v.

Montag, 27. Juni, 19.00h, die naTo, Karl-Liebknecht-Str. 46, 04275 Leipzig.

Einführender Vortrag und anschließende Diskussion mit:
Judith Goetz (Literatur- und Politikwissenschaftlerin aus Wien, Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politik der Ungleichheit (FIPU) in Österreich, Autorin von “Ausgetanzt! Eine kritische Bilanz der Proteste gegen den WKR-Ball”).

Österreich 2015, deutsche OF, Dok, 95 min, Regie: Paul Buchinger, David Pilcher

Der Film thematisiert aus einer kritischen Perspektive die derzeit wohl umstrittenste Veranstaltung Österreichs, dem von der FPÖ organisierten Wiener Akademikerball: ein internationales Treffen völkischer Burschenschafter, neurechter AkteurInnen und extrem rechter Parteien in der traditionsreichen Wiener Hofburg. Die Macher Paul Buchinger und David Pichler porträtieren die Schlüsselfiguren dieser Nacht, von der Antifa bis zur Burschenschaft, und fragen überdies in der Öffentlichkeit stehende Personen aus Politik, Kultur und Wissenschaft nach deren persönlicher Wahrnehmung zum Ball.

Jedes Jahr im Januar findet der Wiener Akademikerball, ehemals WKR-Ball („Wiener Korporationsring”) statt. Ein elitäres Stell-dich-ein der völkischen und extrem rechten Szene Europas. Seit 2008 gab es dagegen wachsende Proteste von antifaschistischen und linken Gruppen, aber auch von Gewerkschaften, Kirchen und Parteien, an denen in den letzten Jahren bis zu zehntausend Menschen aus dem In-und Ausland teilnahmen. Stadt und Polizei reagierten darauf vor allem mit Repression, u.a. 2014 mit einem viel kritisierten Platzverbot für Teile der Innenstadt. Im Laufe des Abends kam es zu teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Polizei und Sachbeschädigungen.

Der Film folgt einem chronologischen Ablauf von der Anti-Akademikerball-Demonstration 2014 bis zu jener im Jahr 2015. In den Fokus rückt dabei auch der Fall des Demonstranten Josef S. aus Jena, der als vermeintlicher “Rädelsführer” fast 6 Monate in Untersuchungshaft sitzen musste und im Anschluss in einem mehr als fragwürdigen Prozess verurteilt wurde. So behandelt der Film auch die, vor allem am Fall Josef S. aufgezogene, medial geführte Gewaltdebatte. Darüber hinaus wird durch ein Portrait der Wiener Burschenschaft Libertas das ideologische Korsett des Balls als auch der Alltag deutschnationaler Verbindungsstudenten gezeigt, und damit dem Ziel der Kritik der WKR-GegnerInnen ein Gesicht gegeben.

Auf dem Weg zur Care-Revolution? Soziale Kämpfe in der Sorgearbeit

Eine Abendveranstaltung von uns am 27.05.2016 um 19.30 Uhr in der translib (Goetzstr. 7, Leipzig).

Im klassisch-fordistischen Familienmodell war Pflege- und Hausarbeit noch die Aufgabe der Mutter und Hausfrau, die die Abhängigkeit von ihrem arbeitenden Ehemann dazu zwang die Kinder großzuziehen, die Teller zu waschen und die Schwiegereltern zu pflegen – kurzum die Arbeitskraft als Produktionsbedingung zu reproduzieren. Heute ist zusätzlich aus der Reproduktion der Gesellschaft ein umfangreicher durchkapitalisierter Sektor geworden. Zwar sind Pflege- und Hausarbeiter*innen durch die Kommodfizierung der Carearbeit zu doppeltfreien Lohnarbeiterinnen geworden, aber genau hier fangen neue Herrschafts- und Unterdrückung an. Carearbeit wird als “weibliche” Arbeit schlechter bezahlt, obwohl sie unter mindestens genauso miesen Bedingungen stattfindet. Entgrenzung der Arbeit, körperlicher und psychische Überanstrengung durch hohe Patiententaktzahlen bei chronischem Personalmangel usw. sind der Alltag in Careeinrichtungen im neoliberalen Kapitalismus.
Doch diese Situation lassen sich Carearbeiter*innen nicht mehr bieten! Der Kita – und Chariteé- Streik zeigten der Öffentlichkeit, dass das Gefühl Notleidenden zu helfen Carearbeiter*innen nicht ausreicht und sie sich gegen die miesen Arbeitsverhältnisse zur Wehr setzen. In großen und partiell erfolgreichen Streiks setzten sie sich gegen die Arbeitsverhältnisse zur Wehr. Wie sind die Erfahrungen dieser Kämpfe? Was können wir von ihnen lernen? Und was kann die Perspektive der radikalen Linken auf solche Auseinandersetzungen sein?
Doch auch jenseits der medial präsenten Auseinandersetzungen gibt es Organisationen gegen die Bedingungen in der vielfältigen Pflegearbeit. So findet kommodifzierte Pflegearbeit nicht nur in großen, fabrikartigen Pflegeeinrichtungen, sondern auch in Privathaushalten unter Bedingungen vollständiger Vereinzelung der Arbeiter*in statt. Wie sollen in diesem “unsichtbaren” Bereich Kämpfe geführt werde? Welche Rolle könnte hier die radikale Linke spielen, um dieses Feld weiter zu politisieren?

Um diese Fragen mit Euch zu diskutieren laden wir für den 27.5. um 19.30h in die translib ein und diskutieren dort mit RESPECT Berlin, einem Zusammenschluss von Frauen verschiedener Herkunft, die deutsche Arbeitsverhältnisse in privaten Haushalten betrachten und kritisieren. RESPECT ist aus einem 1998 gegründeten europaweiten Netzwerk entstanden, das sich zum Ziel setzt, Migrantinnen in der bezahlten Hausarbeit zu organisieren und ihre Rechte zu verteidigen – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus.

Homepage: http://www.respectberlin.org

Die Veranstaltung wird gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Sarrazins Hetze und die rot-grüne Politik der Ausgrenzung

Die folgende Rede hielten wir am 19. Mai 2016 bei der Kundgebung gegen den Auftritt von Thilo Sarrazin in der Alten Handelsbörse in Leipzig. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte die Gruppe Rassismus Tötet – Leipzig.

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

wir sind hier, um gegen den Auftritt der SPD-Mitglieds Thilo Sarrazin zu demonstrieren. Sarrazin, der sich durch das Anstoßen der so genannten “Sarrazin-Debatte” in das kollektive Gedächtnis der bundesdeutschen Öffentlichkeit eingebrannt hat. Sarrazin, der 2009 in die Schlagzeilen geriet, als er in einem Interview in Lettre International hetzte: “Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert. Das gilt für 70 Prozent der türkischen und 90 Prozent der arabischen Bevölkerung in Berlin.” Sarrazin, der dafür Applaus von Helmut Schmidt über Hans-Olaf Henkel bis hin zum NPD-Landtagsabgeordneten Andreas Storr erhielt. Sarrazin, der 2010 in seinem Buch “Deutschland schafft sich ab”, die These aufstellte, in Deutschland würde die Bevölkerung ausgetauscht – zu Gunsten einer aus genetischen Gründen weniger intelligenten, arabisch-muslimischen Bevölkerung. Wir demonstrieren hier gegen Thilo Sarrazin, der sich nicht zu schade dafür war, in einem Interview mit der Berliner Morgenpost über ein vermeintlich existierendes “Juden-Gen” zu sinnieren. Continue reading

Von Leipzig nach Plauen: Infos zur Anreise

Neonazis vom III. Weg wollen am 01. Mai in Plauen eine Demonstration unter dem Motto „Kapitalismus zerschlagen – für einen Deutschen Sozialismus!“ durchführen. Diese wollen wir gemeinsam mit Genoss_innen vor Ort und anderen anreisenden Antifaschist_innen verhindern!

Aus Leipzig gibt es dafür eine gemeinsame Anreise. Alle Tickets für die Busse sind bereits verkauft. Es wird keinen weiteren Bus geben! Die Busse fahren wie geplant los, Uhrzeit und Abfahrtsort auf den Tickets sind aktuell! Wenn ihr kein Ticket bekommen habt organisiert Autos und kommt zum Bustreffpunkt. Wir fahren gemeinsam im Konvoi nach Plauen.

Wir werden pünktlich zur Demonstration „Time to Act! Nationalismus ist keine Alternative“, welche 9 Uhr am oberen Bahnhof in Plauen startet, da sein. Wir raten allen allein anreisenden Gruppen ebenfalls zu dieser Zeit schon in der Stadt zu sein.

Alle aktuellen Infos findet ihr unter: http://plauen0105.blogsport.eu/, https://twitter.com/plauen0105 und https://www.facebook.com/Time-to-Act-Antifaschistischer-Jugendkongress-2016-990232284384462/

#plauen0105

#1mainazifrei

Zu den Hintergründen der Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“: https://nationalismusistkeinealternative.net/.

Zugtreffpunkte für Antifa Jugendkongress in Chemnitz!

Choo Choo! Alle einsteigen bitte!

Am Wochenende startet Time to Act – Antifaschistischer Jugendkongress 2016 und da Chemnitz von Leipzig aus fast nur ein Katzensprung ist, werden wir gemeinsame Zuganreisemöglichkeiten anbieten, falls ihr nicht alleine fahren wollt. Wenn ihr mitkommt, schreibt uns am besten eine Mail oder Nachricht, damit wir euch einplanen können!

Am Freitag: 18.00 Uhr auf Gleis 23. Abfahrt ist 18.20 Uhr!

Für Nachzügler am Samstag: 08.40 Uhr auf Gleis 1. Abfahrt ist um 08.54 Uhr!

Demonstration: Kämpfe verbinden – Patriarchat überwinden

Feministische Kämpfe gegen lokale und globale Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse wurden weltweit schon immer geführt.
Auch heute gehen wir gegen diese Zustände auf die Straße und kämpfen nicht nur für ihre Abschaffung, sondern auch gegen ihre Instrumentalisierung.

Es kotzt uns an, dass feministische Forderungen ausgenutzt werden, um rassistische Argumentationen zu unterstützen.
Es kotzt uns an, dass die Sicherheit vor sexualisierter Gewalt erst dann gesellschaftlich thematisiert wird, wenn weiße cis-Frauen betroffen sind.
Uns kotzt es an, dass Menschen, die sexualisierte Gewalt erfuhren, nicht einfach Solidarität und Unterstützung erhalten.
Stattdessen werden sie angewiesen, ihr Handeln, ihre Kleidung und ihr Auftreten zu ändern.

Das ist nicht der Feminismus, für den wir kämpfen. Das ist überhaupt kein Feminismus.

Wir wollen einen Feminismus, der Kämpfe verbindet.
Einen Feminismus, der antirassistisch ist.
Einen Feminismus, der antikapitalistisch ist.
Einen Feminismus, der Herrschaft ablehnt.
Einen Feminismus, der für mehr ist als “Gleichheit” und “die Befreiung der Frau”.
Einen Feminismus, der für die Befreiung von Geschlecht und gegen die gewaltvolle Durchsetzung der Zweigeschlechtlichkeit ist.
Einen Feminismus, der queer und trans* ist.
Einen Feminismus, der sich gegen jeden Sexismus stellt.
Einen Feminismus, der sich selbst kritisch hinterfragt.
Einen Feminismus, der mehr ist als das, was wir hier zu Papier bringen können.
Wir wollen einen Feminismus, der wütend ist und weiter kämpft.

Darum rufen wir für den 12.03. in Leipzig zur Demonstration zum feministischen Kampftag auf.
Die Demo-Orga steht, der Lauti ist aufgetankt, der Rest liegt an euch – also kommt und seid einfallsreich, wütend und laut. Bringt Spielzeug mit.

Demonstration, 12.03.2016, Otto-Runki-Platz , 14 Uhr

Solidarität mit allen emanzipatorischen Kämpfen weltweit!
Auf zur feministischen Revolution!

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cis: Bezeichnung für Menschen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde.
das Sternchen bei trans*: Das * hinter trans dient als Platzhalter, der verdeutlichen soll, dass es viele verschiedene trans-Identitäten gibt.