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Vienna’s calling und wir kommen um zu stören. WKR Mobi-Veranstaltung und Busanreise aus Leipzig

Am 24. Januar will der Wiener Kooperationsring (WKR) unter der Schirmherrschaft der Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ) den Wiener Kooperations-, neuerdings Akademikerball in den repräsentativen Räumen der Wiener Hofburg veranstalten. Doch was sich da zu Walser und Polonaise versammelt, ist nicht etwa eine fröhlich-muntere Schar von
ahnungslos-begeisterten Tanzbeinschwinger*innen sondern die high society der europäischen Rechten: Nationalismus, Sexismus, Chauvinismus und andere Unzumutbarkeiten reichen sich hier zum Tanz die Hand.

Der mittlerweile jährlich stattfindende WKR-Ball hat sich darüber hinaus in den letzten Jahren zu einem der Ereignisse entwickelt, bei dem sich Rechte unterschiedlicher Couleur aus ganz Europa die Klinke in die Hand
geben. Angesichts europaweiter nationalistischer Mobilisierungen als vermeintliche Antwort auf die Krise und der zu erwartenden Erfolge sowohl rechtspopulistischer (wie z.B. AfD, FPÖ, Front National) als auch offen nationalsozialistischer Parteien (wie z.B. Chrysi Avgi, Jobbik) bei den anstehenden Europawahlen ist dies ein Problem, das nicht an den Grenzen Deutschlands Halt macht.

Grund genug für uns, nach Wien zu fahren und den Rechten in die Suppe zu spucken!

Aus Leipzig wird es einen Bus nach Wien geben. Tickets könnt ihr für 20€ + Spende bei unserer Infoveranstaltung oder bei den bekannten Vorverkaufsstellen (Lazy Dog, Vleischerei und El Libro) ab dem 13. Januar erwerben. Für alle, die den Betrag nicht aufbringen können gibt es die Möglichkeit ein vergünstigtes Ticket für 15€ + Spende zu bekommen. Doch bitte bedenkt eure Entscheidung.

Mobi- und Infoveranstaltung mit einer Genossin der autonomen Antifa [w] am 13.01. um 19.00 Uhr im Conne Island.

Für weitere Infos:

http://umsganze.org/

und

http://nowkr.at/

Stay tuned!

WKR? WTF! Das Treffen der europäischen Rechten unmöglich machen. Kein Burgfrieden dem Normalzustand

Wenn am 24. Januar 2014 mit dem Wiener Korporations-, neuerdings Akademikerball, der gefühlte Geburtstag Kurt Waldheims und Jörg Haiders begangen wird, ist das nicht die harmlose Bergdeutschen-Variante des Kölner Karnevals, sondern das Schaulaufen der rechten Eliten Österreichs und Europas. Hier treffen Chauvinist*innen und Nationalist*innen aller Couleur zusammen: Korporationsstudenten und Politikerinnen, Professorinnen und Manager, Anwälte und Unternehmerinnen. Angemeldet von der Freiheitlichen Partei Östereichs (FPÖ) unterstreicht das fröhliche Gesellschaftsspiel in den imperialen Kulissen der Hofburg den Anspruch auf Führung und Gefolgschaft – zu Walzer und Polonaise, im Wichs und in Rüschen. Die von der Mensur entstellten Gesichter lassen erahnen, was der Restgesellschaft blüht, wenn die feschen Herren und Damen an Einfluss gewinnen. Nazis und Champagner? Gründe en masse, nach Wien zu fahren und die Party zu crashen!

Den vollständigen Aufruf könnt ihr herunterladen oder online lesen.

Demonstration: Freitag, 24. Januar 2014 | 17 Uhr | Landstraße | Wien Mitte
Antinationaler Workshoptag: Samstag, 25. Januar 2014 | 12 Uhr | Wien (Genauer Ort TBA)

Aus Leipzig wird die Anreise per Bus möglich sein, mehr Infos folgen.

Benefit Party am 12. Juli

no future

Benefit Party am Freitag im Zxrx.

Die krisenhaften Zerfallsprodukte des keynesianistischen Wohlstandskapitalismus – Punk und Hardcore – treffen sich mit der alternativlosen Wiederkehr des Immergleichen im Zeichen eines postfordistischen Endes der Geschichte – Techno.

Diese widersprüchliche Begegnung soll uns diese Nacht nicht zuletzt
dazu dienen, das Ende aller Herrschaft einzuläuten.

Ihr seid herzlich eingeladen!

DOWNSTAIRS | 21:00

COMPLETE CRAMP – PUNK

REMOVER – OLDSCHOOL HARDCORE PUNK

ENLIGHTENMENT – MODERN HARDCORE

CHEVIN – FASTCORE, POWERVIOLENCE

UPSTAIRS | 23:00

VAKUM – FUTURE BASS, POST DUBSTEP

SHANA + SALOMÈ (ESZET) – TECHNO, DUBSTEP

RAINBOW UNICORN SECURITY (AEQUALIS) – TECHNO

SUBʞUTAN (INSTITUT FUER ZUKUNFT, VERTIGO) – TECHNO

Vortrag und Diskussion: Rasse und Individuum

Vortrag und Diskussion mit Clemens Nachtmann (Redakteur der Zeitschrift Bahamas und Mitherausgeber von “Kritik der Politik. Johannes Agnoli zum 75. Geburtstag”)

Gegen hochnotpeinliche antirassistische Gewissenserforschung, protestantische Moralisiererei und die Selbstrassifizierung des bürgerlichen Individuums als Subalternes pointiert Nachtmann mit Wilde eine “vollendet künstliche Amoral”, die “auf der Einheit des menschlichen Geistes in all seinen unterschiedlichen Formen” beharrt und die Bestechlichkeit des an sich müde gewordenen westlichen Denkens zurückweist, das stets die Perspektive almosenhafter Versöhnung oder schlimmer noch: Das Appeasement mit seinen erklärten Todfeinden – dem Kampf um universelle Befreiung vorzieht. Dem entgegen streicht Nachtmann die Bedeutung einer materialistischen Dechiffrierung des Rassismus heraus, wie sie Adorno und Horkheimer in der Dialektik der Aufklärung leisteten.

08.07.13 | 19 Uhr | Ort: B12

Vortrag und Diskussion: Wertkritik und Rassismus – Zur Genesis von Rassismus im bürgerlichen Bewusstsein

Vortrag und Diskussion mit zwei Vertretern der Gruppe the future is unwritten

Während im allgemeinen Bewusstsein Rassismus oftmals als schlichtes Vorurteil oder Angst vor dem Anderen und Fremden verstanden wird, erscheint er im schematischen Weltbild orthodoxer Klassenkämpfer als unmittelbare Herrschaftsmethode der Bourgeoisie. Dabei bleiben alle Erklärungsansätze einer wirklichen Auseinandersetzungen mit den Bedingungen der Möglichkeit von Rassismus im bürgerlichen Bewusstsein fern, indem sie ihn schlichtweg als mehr oder weniger komplexe Diskriminierungsform, die Herrschaft produziert, darstellen; ihn aber in seiner konstitutiven und formalen Genesis begrifflich nicht fassen. Demgegenüber möchte der Vortrag ausgehend von der Annahme, dass das gesellschaftliche Verhältnis der Menschen im Kapitalismus als gesellschaftliche Beziehung der Waren erscheint und dieses Verhältnis die basale Konstitutionsbedingung der bürgerlichen Gesellschaft ist, eine Bestimmung rassistischer Ideologie aus der Wert- und Warenförmigkeit des Kapitalismus versuchen zu leisten.

05.06.13 | 19 Uhr | B12

Vortrag und Diskussion: Postkoloniale Theorien und Rassismus

Vortrag und Diskussion mit Dr. Kien Ngi Ha (u.a. Autor von „Hype um Hybridität. Kultureller Differenzkonsum und postmoderne Verwertungstechniken im Spätkapitalismus“)

Von der Frage der Entstehung rassistischer Diskurse und Praxen und ihrer permanenten gesellschaftlichen Reproduktion, nähern sich Postkoloniale Theorien dem Status Quo ausgehend vom historischen Ereignis der Kolonialisierung der Welt, welche im 18./ 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt fand. Die europäische Expansion ist konstitutiv verbunden mit dem Siegeszug der  kapitalistischen Produktionsweise als gegenwärtiges abstraktes Herrschaftsverhältnis und der Entstehung rassistischer Ideologien. Versklavung, Folter und Mord wurden legitimiert durch die Klassifizierung der Menschheit. Die bürgerliche Gesellschaft Europas, als vermeintliches Zivilisationszentrum definierte in Abgrenzung das andere Subjekt, in welches das Infantile, das Triebhafte und das Primitive projiziert wurde – das Gegenteil des tugendhaften, rationalen und zivilisierten bürgerlichen Subjekts. Postkoloniale Theorien bestimmen ausgehend von der Entstehung der Moderne, Kontinuitäten kolonialer Herrschaft  in der heutigen Zeit. Wie wirken koloniale Muster heute? Was für Identitäten und Kulturen entstanden durch die Kolonialisierung und warum werden diese gegenwärtig immer noch rassistisch und ausgrenzend gesellschaftlich reproduziert?

Di. 28.05.13 | 19 Uhr | Uni Leipzig | HSG | Hörsaal 8

Vortrag und Diskussion: Zur Kritik nationaler und transnationaler Migrationspolitik

Vortrag und Diskussion mit Dr. John Kannankulam (Uni Marburg)

 

Migration ist ein wesentlicher Bestandteil der kapitalistischen Produktionsweise  und stellt diese vor immer neue Herausforderungen. An den europäischen Außengrenzen sterben Jahr für Jahr tausende Menschen, doch trotz massiver Abschottung gelingt vielen die Einreise in ein Europa, das die Geflüchteten systematisch nach dem Grad ihrer Produktivität aussortiert und entrechtet.

Die europäische Integration hat eine Migrationspolitik hervorgebracht, welche klassische staatstheoretische Argumentationen vor neue Überlegungen stellt. Bedeutet diese doch die Herausbildung eines den Nationen überlagerndes Territoriums, einer transnationalen Bevölkerungsregulierung sowie die Verschiebung von Gewaltmonopol und Staatsbürgerschaft.

Der Vortrag soll sich aus einer kritisch-materialistischen Perspektive mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen und dabei auch auf die Fragen eingehen, welche Konsequenzen sich aus staatstheoretischer Sicht für eine emanzipatorische linke Praxis ergeben können.

16.05.13 | 19 Uhr | Conne Island

Vortrag und Diskussion: Zum Wandel das Rassismus in der Krise

Überlegenheitsgefühle integriert.
Zum Wandel des Rassismus in der Krise

Vortrag und Diskussion mit JustIn Monday (Hamburg/u.a. Autor für Phase 2 und Jungle World)

 

Fast schon ein linker Gemeinplatz ist die Behauptung eines Zusammenhangs von individueller Verelendung und rassistischem Denken und Handeln. Nicht selten taugen gar Behauptungen von sozialer Unzufriedenheit als Nährboden für Rassismus zur Legitimation für selbigen. Die Verknüpfung von Rassismus und Krise lässt sich aber nicht statisch konstatieren. Wichtig für eine Erklärung des Zusammenhangs ist vielmehr, dass Rassismus sich historisch in kapitalistischen Krisen jeweils wieder erneuert und verändert hat und daher auch selbst in sich widersprüchliche Formen – vom Kolonialrassismus des 19. Jahrhunderts bis zur Rassenbiologie des Nationalsozialismus – angenommen hat. Diesem Sachverhalt steht auch eine antirassistische Theorie relativ begriffslos gegenüber, wenn sie Rassismus als eigenständige Herrschaftspraxis zwar richtigerweise einem marxistischen Ökonomismus gegenüberstellt, darüber aber jeglichen Zusammenhang zur ökonomischer Realität verliert und schlichtweg alle Formen von Diskriminierung als Rassismus bezeichnet ohne ihre unterschiedlichen Konstitutionsbedingungen zu betrachten. Demge­gen­über wird im Vor­trag die Dy­na­mik des Wan­dels des Ras­sis­mus selbst un­ter­sucht wer­den, um diese dann in Re­la­ti­on zum kri­sen­haf­ten Ver­wer­tungs­pro­zess des Ka­pi­tals und sei­ner Ge­schich­te zu­ brin­gen. Schwerpunkt werden dabei auch aktuelle Ereignisse wie die NSU Mordserie oder die Sarrazin Debatte sein.

02.05.13 | 19 Uhr | Uni Leipzig | GWZ | Hörsaal 2.010