Informations- und Mobilisierungsveranstaltung zum Antifaschistischen Jugendkongress “TIME TO ACT” in Chemnitz

Zusammen mit der Antifa Klein-Paris informieren wir am 09. März um 19.00 Uhr im Conne Island über TIME TO ACT!, den Antifaschistischen Jugendkongress 2016 in Chemnitz.

Es ist kalt in Deutschland: Nazis patrouillieren durch die Straßen, tagtäglich gibt es Angriffe auf Geflüchtete und deren Unterkünfte, ständig dasselbe rassistische Stammtischgelaber bei der AfD oder beim örtlichenPegida-Ableger und es steht schon wieder eine Asylrechtsverschärfung an. Wir finden das zum kotzen!

Wenn es euch auch so geht und ihr zusammen mit anderen was dagegen tun wollt, dann kommt zum antifaschistischen Jugendkongress (JuKo) nach Chemnitz!

Vom 1.-3. April erwartet euch ein breites Programm. So gibt es beispielsweise Workshops dazu wie ihr einen Schulstreik organisieren oder eure eigene Gruppe gründen könnt, und was es über Demonstrationen zu wissen gibt. Ihr könnt euch ausprobieren mit Flyergestaltung, Streetart, Selbstverteidigung und vielem mehr. Außerdem gibt es spannende Workshops zu inhaltlichen Themen wie Neonazi-Organisationen, Antirassismus, Feminismus und Kapitalismuskritik. Das komplette Programm findet ihr auf unserer Website.

Zusammen wollen wir uns mit der Gesellschaft, in der wir leben, beschäftigen.

Das ganze Wochenende lang werden wir uns austauschen, gemeinsam Handlungsmöglichkeiten entwickeln, mit euch kritisieren und uns für weitere Aktionen vernetzen. Der JuKo soll neue Perspektiven eröffnen für alle, die sich antifaschistisch, feministisch und antirassistisch organisieren wollen, dies vielleicht schon tun oder einfach nur mehr darüber erfahren wollen, wie man zusammen was verändern kann.

Der Kongress ist kostenlos, es gibt ausreichend Pennplätze und auch für Essen und Getränke wird gesorgt – meldet euch einfach auf der Internetseite an und verbringt ein abwechslungsreiches, politisches und entspanntes Wochenende mit uns in Chemnitz.

Veranstaltet von: Vaag Ost (Vernetzung antifaschistischer und antirassistischer Gruppen Ost)
In Kooperation mit: Projekt Verein e.V./Conne Island
Gefördert durch: Rosa-Luxemburg-Stiftung

Homepage: timetoact.noblogs.org

Link zum Facebook-Event: hier.

Praktikant*innen der Zivilgesellschaft? Zur asylpolitischen Rolle des Staates

Das Institut für Zukunft und der Kulturraum e.V. laden für den 3. März um 19 Uhr zu einem Gespräch zur Rolle des Nationalstaats in der Asylpolitik und der Frage, was die staatliche Verweigerung der Verantwortungsübernahme für Asylsuchende für praktisch-politische Solidarität bedeutet. Wir werden auf dem Podium versuchen, einen aufschlussreichen Beitrag zu diesen Fragen zu leisten. Die Veranstaltung wird im Institut für Zukunft, An den Tierkliniken 38, in Leipzig stattfinden. Der Ankündigungstext:

Der deutsche Staat nimmt sich aus der Verantwortung bessere Infrastrukturen und Möglichkeiten für Geflüchtete zu schaffen zurück. Innovative Ansätze von Privatwirtschaft, Kommunen und freien Trägern im Bereich der Asylhilfe werden hingegen mit Auszeichnungen und Anerkennung der Politik überschüttet. Immer öfter wird argumentiert, dass Bürger*innen den Staat unterstützen sollen, da dieser finanziell und strukturell überfordert sei.
Praktische Solidarität ist angesichts der ­ politisch selbsterzeugten ­ hiesigen menschenunwürdigen Verhältnisse für Geflüchtete alternativlos. Doch besteht hierbei auch die Gefahr sich an der Etablierung einer neoliberalen Flüchtlingspolitik zu beteiligen? Wenn die freiwillige Hilfeleistung zum Bestandteil des staatlichen Kalküls wird, entwickelt sich das Recht auf Asyl zu einer humanitären Geste und wird damit abhängig von der individuellen Wohltätigkeit der Bürger*innen?

In einem Gespräch mit Johanna Bröse und The Future Is Unwritten sollen Ambivalenzen und Problematiken privater und ehrenamtlicher Hilfsstrukturen und der damit verbundenen Neoliberalisierung der Flüchtlingspolitik diskutiert werden. Gleichzeitig soll es um die Frage gehen, worin die Aufgabe eines Nationalstaats hierbei eigentlich besteht und was qua Begriff gar nicht erst von ihm erwartet werden sollte.

Johanna Bröse (Netzwerk Flüchtlingsforschung, Uni Tübingen)
the future is unwritten – Leipzig

DIe Veranstaltung wird von der Amadeu Antonio Stiftung finanziell unterstützt.

Alle mit dem Bus nach Dresden! Europaweiter Aktionstag gegen die Festung Europa!

Busanreise aus Leipzig zum europaweiten Aktionstag unter dem Motto “Grenzenlose Solidarität” in Dresden

Am 06.02.2016 wird unter dem Motto “Grenzenlose Solidarität” ein europaweiter Aktionstag gegen die Festung Euopa stattfinden, an dem es auch in Dresden eine bundesweite Demonstration geben wird. Wir wollen den Tag nutzen, um die politische Solidarität mit Flüchtenden weltweit zu stärken und die Verbindungen zwischen ihren Fluchtgründen und der europäischen Innen- und Außenpolitik zu thematisieren.

Für Samstag, den 6. Februar, möchten wir euch einladen mit uns nach Dresden zu fahren. In der Stadt, in der die rassistische *GIDA-Bewegung regelmäßig bundesweit die meisten Menschen auf die Straße mobilisiert, soll eine europaweite Demonstration gegen die Festung Europa stattfinden.
Wir wollen in Dresden zeigen, dass wir auch in Zeiten von Pegida und selbst im durch und durch rassistischen Sachsen Migrationsregime und Kapitalismus nicht in Frieden lassen werden. Nicht allein die offene Hetze der völkischen Pegida-Demonstrationen ist es, gegen die wir unseren kollektiven Widerstand richten wollen: der strukturell rassistische Nationalstaat, Lager-Zwang für Geflüchtete, die Instrumentalisierung des gesellschaftlichen Sexismus gegen Migrant_innen, die staatliche Abschiebepraxis; all das sind Zustände, die wir auf dem Müllhaufen der Geschichte sehen wollen. Wenn das Elend ein Ende haben soll, braucht es den entsprechenden politischen Druck, damit sich überhaupt etwas ändern kann. Konkret bedeutet das: Protest, direkte Aktionen und zivilen Ungehorsam organisieren, Orte der gelebten Solidarität schaffen, gemeinsame Ausdrucksformen finden.

Allgemeiner Aufruf: https://actionday.noblogs.org/call/german/
Dresdner Aufruf: https://actionday.noblogs.org/action/dresdenaction/dresden-action-deutsch/

Daher alle auf nach Dresden! Die Antifa Klein-Paris (AKP) organisiert mit uns zusammen einen Bus. Die Tickets kosten 10 Euro und können ab Freitag, dem 29.01, in den bekannten Orten erworben werden! Wer mehr zahlen möchte, darf das gerne tun.

Verkaufsstellen:
El Libro (Bornaische Str. 3d, Connewitz)
Lazy Dog (Wolfgang-Heinze-St. 20, Connewitz)
Vleischerei (Zschochersche Str. 23, Plagwitz)

(Link auf Facebook)

Support: The Future Is Unwritten

>>Supportparty des Instituts für Zukunft mit und für the future is unwritten<<<

Freitag, 12. Februar, Institut für Zukunft (An den Tierkliniken 38, 04103 Leipzig)

[Facebook-Link]

the future is unwritten, mitwirkend am kommunistischen Bündnis …ums Ganze! (einschlägig bekannt aus Film, Fernsehen und diversen Filmchen auf YouTube), organisiert seit 2011 Politik in Leipzig und darüber hinaus: linksradikale Alltagspraxis, thematische Demonstrationen, punktuelle Interventionen, inhaltliche Veranstaltungen und geistreiche Diskussionsbeiträge, etc. pp. – ihr kennt das ja. Thematisch reicht unser Fokus von Antifaschismus über Feminismus bis hin zu sozialen Kämpfen – stets an der Frage orientiert, wie man Gesellschaft eines Tages mal rational organisieren könne. Die Devise lautet: Gegen alles Schlechte, für das gute Leben! Doch leider kostet im Kapitalismus – und das ist ein vertracktes Elend – auch der Kampf für die Überwindung desselben nun mal leider Kohle. Und da wir bekanntlich keine Fans der Maloche sind, laden wir lieber zum Tanz.

Musikalisch wird der Abend nicht so ungewiss wie die Zukunft: Disco, Hip Hop und ein wenig elektronische Musik sollen euch an diesem Abend erfreuen.

Trakt I
Celentano Brothers
lowT
Club Malte

Trakt II
kaput&akkro
Eros Amaretto
Stanley Schmidt

Für einen linksradikalen Widerstand gegen Rassismus und deutsche Volksgemeinschaft!

LEGIDA-Geburtstagsparty am 11. Januar crashen!

Seit bald einem Jahr nimmt das rassistische Demonstrationsbündnis “Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes” die Leipziger Innenstadt für ihre Aufmärsche in Beschlag. Vertreter von DIE RECHTE wie Rolf Dietrich oder Alexander Kurth ließen sich ebenso sehen wie Hans-Thomas Tilschneider von der Patriotischen Plattform der AfD, oder der Rassist und Verschwörungstheoretiker Jürgen Elsässer. Waren es zu Beginn der LEGIDA-Demos im Januar 2015 noch bis zu 10.000 Personen, gelang LEGIDA in den letzten beiden Monaten des Jahres nicht über die 500-Teilnehmer_innen-Marke hinauszukommen. Auch wenn die Selbstinszenierung der LEGIDA-Anhänger_innen als “das Volk” eine maßlose Selbstüberschätzung darstellt, sind die sinkenden Teilnehmer_innenzahlen keinesfalls ein Grund zur Entwarnung. Über das Jahr 2015 konnte sich in Leipzig eine rassistische Demonstrationspraxis etablieren, deren Spektrum sich durch Abspaltungen weiter ausdifferenzierte. Vom ursprünglichen Führungszirkel LEGIDAs blieb am Ende des Jahres nur noch Markus Johnke übrig, der als Moderator durch die Kundgebungen der zweiten Jahreshälfte führte. Der Versammlungsleiter der ersten LEGIDA-Demonstration, Silvio Rösler, machte sich im September unter dem Label “Offensive für Deutschland” selbstständig. Nazistische Organisationen wie die Brigade Halle oder auch DIE RECHTE waren fortan eher im Dunstkreis Röslers zu beobachten. Während die Abspaltung OFD mit 200 meist sehr aggressiven Teilnehmer_innen stagnierte, konnte LEGIDA in der zweiten Jahreshälfte zu ihrem wöchtlichen Demonstrationstakt zurückfinden.
Durch LEGIDA, OfD und anderen völkischen Organisationen wurde in Leipzig und Umgebung ein rechtes Erlebnisangebot etabliert, dessen Mobilierungspotential eine weite inhaltlichen und personellen Bandbreite abdeckt. Vornehmlich nahm sich LEGIDA zum Ziel, das Abendland gegen die vermeintliche muslimische Invasion und den so genannten “Gender-Wahn” verteidigen zu wollen. Daneben wird jedoch ein breiteres Spektrum an parolenhaften Inhalten vertreten, die von der Solidarität mit der Politik Wladimir Putins über die Ablehnung des Freihandelsabkommens TTIP, die Forderung nach Abschaffung der GEZ-Gebühr bis hin zur Forderung nach Schließung der Grenzen und Abschiebung von so genannten “Ausländern” reichen und in ihrem Zusammenspiel eine konfuse Melange dieser autoritären Rechten ergeben. Weder die USA noch die “Lügenpresse” sollen das deutsche Volk zur Selbstaufgabe bringen. Die “Invasion” durch den Islam soll von identitätsbewussten Europäer_innen abgewehrt werden. Die Überschneidung dieser Positionen ist die Forderung nach dem Schutz der vermeintlichen Volksgemeinschaft.

Mit seiner wohl unerwarteten Kontinuität hat das Phänomen LEGIDA die radikale Linke in Leipzig vor neue Herausforderungen gestellt. Im Gegensatz zu den Protesten gegen die rigoroser auftretende OfD, waren linke Antifaschist_innen bei den Aktivitäten gegen LEGIDA in den letzten Monaten weniger sichtbar. Dies birgt mitunter die Gefahr den eigenem Anspruch, faschistische Ideologien nicht nur auf Neonazismus zu reduzieren, zu unterlaufen. In der Öffentlichkeit schien der Widerstand gegen LEGIDA somit stark durch ein staatstragendes oder grün-alternatives Spektrum geprägt, was sich entsprechend auf den öffentlichen Diskurs auswirkte. Antifaschist_innen wurden dabei wahlweise als unpolitische Gewalttäter_innen oder Terroristen_innen diffamiert und mit Rassist_innen gleichgesetzt. Stadtvertreter_innen und die Kirche rufen nunmehr zu einer symbolischen Lichterkette für ein „friedliches Zusammenleben“ und gegen extremistische Gewalt auf. Es erweist sich allerdings als fataler Fehler faschistoide Bewegungen lediglich unter dem Menetekel der Gewaltbereitschaft oder dem Konstrukt des politischen Extremismus zu fassen. Rassistische, sexistische und autoritäre Ideologien müssen in ihrer gesellschaftlichen Verankerung verstanden und bekämpft werden. Angesichts von rassistischen Überfällen, Auschreitungen und Anschlägen stellt die momentane Mobilisierung von Rechts aber mehr noch eine konkrete Bedrohung dar. Durch entpolisitisierende Lichterketten und andächtiger Selbstinzinierung lässt sich dieser Situation wohl kaum angemessen begegnen. Die Erfahrung mit der rechten Mobilisierungswelle des vergangenen Jahres und der darauf folgende Anstieg rassistischer Gewalt sollte gezeigt haben, dass es notwendig ist faschistische Propaganda und Aufmärsche von vornherein zu unterbinden.

LEGIDA-Aufmarsch verhindern!

Leipzig 12.12.: Auf der Straße gegen Nazis und Assad-Regime

Am 12. Dezember marschierten 200 Nazis von DIE RECHTE, der Offensive für Deutschland und ThügIdA 600 Meter durch die Leipziger Südvorstadt. Neben dem Bündnis Leipzig nimmt Platz, der Initiative Für das Politische und einigen anderen Organisationen und Gruppierungen haben auch wir eine Gegenkundgebung durchgeführt. Auf der Arthur-Hoffmann-Straße zwischen den Kreuzungen Schenkendorfstraße und Körnerstraße führten wir eine Kundgebung unter dem Motto “Nieder mit dem Ba’ath-Regime in Syrien! – Gegen den Naziaufmarsch in Connewitz!” durch. Die Kundgebung befand sich in Sichtweite zum Abschlussort des Naziaufmarsches an der Arthur-Hoffmann-Straße Ecke Arndtstraße. Aufgrund des ereignissreichen Tagesverlaufs schwankte die Teilnehmer_innenzahl unserer Gegenkundgebung zwischen 10 und 150 Teilnehmer_innen.

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Solidarität mit den Streikenden von ‪‎Amazon‬!

Bereits seit mehreren Jahren kämpfen Beschäftigte bei Amazon gegen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen. Denn nicht nur das grundsätzlich zu niedrige Gehalt für einen Job, bei dem die Arbeiter*innen teilweise großen körperlicher Belastung ausgeliefert sind, sondern insbesondere die ständige Kontrolle und Überwachung in den Warenlagern stellen ein Problem dar. So verkürzen sich die Pausenzeiten nicht nur durch die ohnehin schon langen Wege, erschwerend kommen die schikanösen Durchsuchungen der Arbeiter*innen auf dem Weg dorthin dazu. Vorarbeiter und elektronische Systeme erfassen jede Verschnaufspause mit dem Ziel, sie ebenso zu unterbinden, wie Gespräche unter Kolleg*innen. Die einzige erlaubte soziale Interaktion ist diejenige, die der möglichst effizienten Organisation des Warenversandes dient – die Beschäftigten sollen dabei perfekt funktionierende Rädchen sein. Gleichzeitig versucht Amazon außerdem das Gefühl unter der Belegschaft stark zu machen, dass alle in einem Boot sitzen. Arbeiter*innen und Firmenleitung, Kontrollierte und Kontrolleure. Anstatt sich gemeinsam für ihre Interessen gegen Amazon einzusetzen, sollen sich die Beschäftigten mit dem Schicksal des Standorts identifizieren.
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Nieder mit dem Ba’ath-Regime in Syrien! – Gegen den Naziaufmarsch in Connewitz!

Am 12. Dezember wollen verschiedene rechtsradikale Organisationen einen “Sternmarsch” in der Leipziger Südvorstadt und Connewitz durchführen. Neben der “Offensive für Deutschland” um ex-LEgIdA-Chef Silvio Rösler mobilisiert vor allem die der Kameradschaftsszene nahe stehende Partei DIE RECHTE. Letztere ruft auf, sich unter dem Motto “Für Frieden und Völkerfreundschaft” zu sammeln. Auf ihren Plakaten für den Aufmarsch ist ein Transparent mit dem Konterfei des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zu sehen. Auf einem der verbreiteten Layouts sind überdies Landesflaggen des Iran, von Venezuela, Syrien, Palästina, Cuba sowie die schwarz-weiß-rote deutsche Reichsflagge abgebildet. Die Ansage ist klar: man fordert eine Querfront, die von Staaten mit autoritär-linken Regierungen wie Cuba oder Venezuela bis hin zu antisemitischen Regimes wie dem des Iran. Die grafische Einreihung der deutschen Reichsflagge in die Achse der vermeintlich antiimperialistischen Staaten soll anscheinend symbolisieren, dass man das Großdeutsche Reich gegen den “US-Imperialismus” wieder auferstehen lassen möchte. Im Zentrum des Ganzen steht dann die “Arabische Republik Syrien”. Ein autoritär-nationalistisches Regime, dass linke und ethnische Minderheiten verfolgt, jegliche Opposition mit mörderischen Mitteln unterdrückt und den jüdischen Staat Israel lieber gestern als heute von der Landkarte getilgt sehen würde. Im Vorgehen der Partei DIE RECHTE steckt somit eine dreifache Provokation. Zunächst kündigen sie eine Demonstration in einem der bekanntesten linken Kieze in der BRD an, im Weiteren provozieren sie mit einer vermeintlichen Überschneidung mit linken Inhalten und schließlich ist ihre Mobilisierung ein Schlag ins Gesicht all jener, die vor Terror-Regimes wie dem syrischen oder dem iranischen hier hin geflohen sind.

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M18: Zum Stand der antikapitalistischen Revolte nach dem 18. März 2015 in Frankfurt

Nicht Zynisch werden!

Neues Jahrhundert, neuer Anlauf

 

Nicht zynisch werden

Zum Stand der antikapitalistischen Revolte nach dem 18. März 2015 in Frankfurt. Ein Auswertungstext von …umsGanze!

Wie wenig wir von dieser Gesellschaftsordnung samt ihren Verteidiger*innen halten, haben wir nicht so sehr am 18. März selbst gemerkt, als man sich wieder einmal die Kippe an brennenden Barrikaden anzünden konnte, sondern am Morgen danach, als wir die Zeitung aufschlugen. In den bemühten Verurteilungen des Riots, dem „brennende Streifenwagen sind Bilder, wie sie kein Mensch mit Verstand wollen kann“ (Frankfurter Rundschau), schien die Angst durch, es könnten da draußen einige mit Verstand unterwegs sein, die die Sache etwas anders sehen. Die wissen, dass die Gewalt nicht das Andere dieser Ordnung, sondern ihr verdrängtes Geheimnis, die Bedingung ihrer Existenz ist. Tatsächlich waren einige Tausend aus ganz Europa am frühen Morgen des 18. März in Frankfurt unterwegs, um deutlich zu machen, dass sie nicht nur nicht einverstanden, sondern auch ganz praktisch bereit sind, mit dem nationalen Konsens in Deutschland zu brechen. Mit unterschiedlichen Aktionen haben sie – trotz einiger idiotischer Manöver – gezeigt, dass es auch mal die richtigen treffen kann.1 Und trotz medialem Shitstorm kamen am Abend über 20.000 Menschen in Frankfurt zu einer Demonstration zusammen und zeigten, dass es selbst in Deutschland wichtigeres gibt als heile Fensterscheiben. Die Frage, wie man „so etwas“ in Zukunft verhindern und den Protest möglichst keimfrei gestalten kann, überlassen wir gern den Bürokrat*innen des Bestehenden auf beiden Seiten der Barrikade. Verwunderlich ist weniger, dass es mal knallt, als dass es das gemessen am herrschenden Wahnsinn viel zu selten tut.

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Die Parade der Unsichtbaren – Ein Nachbereitungsdossier mit Zehn Thesen zur linksradikalen Perspektivierung

Zusammen mit den stadtpolitischen Gruppen Nowhere Leipzig, Stadt für Alle, Für das Politische und unseren Genoss_innen von der Interventionistischen Linken Leipzig/Prisma waren wir am 30.05. mit über 1000 Menschen gegen das Stadtjubiläum und für ein Recht auf Stadt für Alle auf der Straße. Was bleibt?

Ein Nachbereitungsdossier. 

1. Zehn Thesen zur linksradikalen Perspektivierung

2. Pressespiegel

3. “Diese Party ist nicht unsere Party” – ungekürztes Interview mit dem Kreuzer

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