25.02.2012

Gegen staatlichen Rassismus! / Antifa-Action-Day!

Aufruf zur überregionalen Antira-Demo am 25.02. in Dessau! Auch aus Leipzig fährt ein Bus nach Desau. Die letzte Demonstration zum Jahrestag des Todes von Oury Jalloh wurde von Cops zum Teil massivst verprügelt. Bustickets gibt’s auch in Leipzig – für 5€.

Mehr Infos & den Aufruf zur Demo in Desau gibt’s hier. Die Bustickets aus Leipzig kannst du für 5€/Stück im Lazy Dog oder im Buchladen el libro am Connewitzer Kreuz kaufen.

Auch sonst wird am 25.02. in Leipzig und Umgebung viel los sein:

Wer noch nicht weiß was er/sie am Samstag machen kann, hier ein Vorschlag:

Am Morgen mit dem Bus aus Leipzig nach Dessau
(http://dessauerverhaeltnisse.blogsport.de/) fahren und dort den rassistischen Konsens angreifen! Karten gibt es für 5 Euro im El libro, Lazy Dog und das Vleischerei. Noch sind Karten da, also beeilt euch!

Am Abend wird es wieder ein Nazikonzert in Leipzig geben. Auch hier ist antifaschistische Intervention nötig. Alle bisherigen und kommenden Informationen dazu, findet ihr hier:
http://www.fenceoff.org/?p=1672

Ab 20.30Uhr könnt ihr euch dann im Fischladen über die Situation für Linke in Ex-Jugoslawien informieren. Was euch da erwartet und worum es bei der Kampagne “Solidarnost” geht, erfahrt ihr hier:
http://solidarnost.blogsport.eu/

Ab 22Uhr könnt ihr endlich feiern, die Kohle ist für die GenossInnen in Ex- Jugoslawien. Es legen auf:
Don Schizo (Hip Hop) und Night of the living dead (80`s classics + trash). Natürlich wird es Cocktails geben! Wo? Im Süden!

Oder wer am Abend gar keinen Bock auf Süden hat, sei das hier noch ans Herz gelegt:
Infokino zur Situation von Roma in Europa und Soli-Cocktailbar für die Arbeit gegen Antiziganismus in CZ.

Die Leipziger Initiative gegen die Diskriminierung von Roma lädt in die G16 ein:

ab 20:00
Infokino zum Thema Antiziganismus mit verschiedenen Filmen zur Situation von Roma in Europa & Infos zur Romadiskriminierung in Nordtschechien

ab 22:00 Konzi mit Verbrannte Erde, Eleanor Lance, Jöey Clash und Feeling D. mit Soli-Cocktailbar für die Arbeit gegen Antiziganismus in Tschechien

Call of the Crisis – Veranstaltungen zur Krise

Im März und April bieten wir im Rahmen der Mobilisierung zu M31 und der aktuellen Krisenentwicklungen und -proteste mehrere Veranstaltungen an.

Die Veranstaltungen findet in der rechten Spalte unter “Termine”. Bitte beachtet, dass es für die Workshops nur begrenzte Plätze gibt und in Folge dessen eine Anmeldung notwendig ist. Zahlen müsst ihr für die Workshops nix.

Unsere Veranstaltungen im Überblick:

M31: European day of action against capitalism

Zum 31.03. rufen progressive linke und linksradikale Gruppen zum europäischen Aktionstag auf. Mit dabei sind Gruppen aus Griechenland, Belgien, Österreich, Spanien, Niederlande, Polen und Deutschland.
Zentrales Event wird eine Großdemonstration zum geplanten Neubau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main sein.

Wir unterstützen die M31-Mobilisierung und organisieren eine Busanreise aus Leipzig. Die Tickets für Hin- und Rückfahrt könnt ihr ab dem 23.02. im Buchladen el libro in der Bornaischen Str. 3d zu erwerben.

Preise:

Wieviel kostet ein Ticket? Wieviel Soll ich zahlen?
Von Leipzig nach Frankfurt ist es eine ganze Ecke und entsprechend teuer ist der Bus. Damit die Tickets nicht zu teuer sind, müssen wir den Bus subventionieren. Das heisst für uns letztlich auch nix anderes als: Barschichten an Solicocktailbars schieben, Solievents organisieren usw. Wir haben, damit auch Leute, die echt auf dem Zahnfleisch kriechen mitfahren können, daher gestaffelte Preise gemacht:

15€ – Solipreis. So viel kostet eine Fahrt, wenn der Bus nicht bezuschusst wird. Wenn ihr die 15€ über habt – die Fahrt ist es wert.
9€ – Normalpreis. Hier müssen wir 6€ je Ticket zuschießen.
7.5€ – Ermäßigt. Wir wollen keinen Nachweis oder so sehen. Ihr wisst selbst am besten, wieviel Kohle ihr habt.

Zeiten:

Abfahrt Leipzig: 09:00 Uhr
Ankunft Frankfurt: 14:00 Uhr
Ankunft Leipzig: 24:00 Uhr (voraussichtlich)

Infos zu M31:
www.march31.net

Infos zur regionalen Mobilisierung aus Sachsen:
http://march31.net/de/sachsen/

Infos zur Anreise gibt’s aktuell auf unserer Website – vor Abreise also unbedingt nochmal checken!

Einführung in die Krisentheorien

Eurokrise, US-Staatspleite – die Kette immer neuer ökonomischer Hiobsbotschaften reißt nicht ab. Quer durch die politischen Lager herrscht weitgehend Einigkeit: Die kapitalistische Wirtschaftsweise steckt in einer handfesten Krise. Was die Reichweite und die Ursachen der Malaise angeht, herrscht indes vollkommene Verwirrung. Die von Seiten der Volkswirtschaftslehre angebotenen Deutungen greifen allesamt viel zu kurz. Die Neuentdeckung der weitgehend vergessenen Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie verschafft uns demgegenüber einen Zugang zu den Tiefendimensionen des gegenwärtigen Krisenprozesses. Weil dieser weitgehend vergessene theoretische Ansatz im Gegensatz zur bürgerlichen Ökonomie Ware, Geld, Wert und Profit nicht als natürliche und unaufhebbare Formen menschlicher Wirtschaft behandelt, sondern als hochproblematische Formen gesellschaftlicher Vermittlung begreift, kann er erklären, was den Kapitalismus in seinen Grundfesten erschüttert. In dem Workshop wollen wir uns der Systemkrise des Kapitalismus in drei Schritten annähern.

  • Was ist Reichtum in einer kapitalistischen Gesellschaft?
  • Warum gibt es im Kapitalismus Krisen?
  • Welche Besonderheiten weist die gegenwärtige Krise auf?

Die Teilnahme ist kostenlos und die Zahl der Teilnehmenden begrenzt. Anmeldung bitte an:
anmeldung@riseup.net

Referent_in: Ernst Lohoff
Zeit: 11:30 bis 19:00 Uhr

Ort: Ziegenledersaal, Neues Hörsaalgebäude (beim StuRa)

Einführung in die Kritik der Politischen Ökonomie

Die andauernde Krise ließ das Bedürfnis nach tiefer gehenden Erklärungen entstehen, die durch die etablierte Volkswirtschaftslehre oft nicht befriedigt wurde. Die Krise selbst setzte so das Thema Kapitalismus wieder auf die Tagesordnung und quer durch die Medien ist von „Kapitalismuskritik“ die Rede. Was der Begriff bedeuten soll bleibt jedoch oft vage. Der Rückgriff auf die Marxsche Theorie kann trotz aller Veränderungen der letzten 150 Jahre ein Verständnis der kapitalistischen Dynamik liefern. In unserem Einführungsseminar werden wir uns deshalb der Kritik der politischen Ökonomie im „Kapital“ von Karl Marx annähern.

Zuerst wollen wir den Begriff „Kritik“ diskutieren, uns mit der theoretischen Herangehensweise des „Kapital“ auseinandersetzen und die Frage behandeln, inwiefern sie sich von den Ansätzen der klassischen politischen Ökonomie unterscheidet.

In einem zweiten Schritt werden wir uns mit zentralen Begriffen des „Kapital“ und ihrer Beziehung zueinander vertraut machen, um uns einen vertieften Einblick in die Marxsche Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse im Kapitalismus zu verschaffen.

Die Veranstaltung ist zum Teil frontal konzipiert und zum Teil werden wir ausgewählte Textstellen in Kleingruppen lesen und bearbeiten.

Die Teilnahme ist kostenlos und die Zahl der Teilnehmenden begrenzt. Anmeldung bitte an:
anmeldung@riseup.net

Referent_in: Valeria Bruschi
Ort: linXXnet, Bornaische Str. 3d

Staatsschuldenkrise – Vom Elend der Wirtschaftsrettung

Immer mehr Länder im Euroraum bekommen Probleme ihre Staatsverschuldung in gewohnter Weise abzuwickeln. Um Vertrauen bei den Finanzmärkten zu schaffen werden staatliche Verarmungsprogramme aufgelegt, die ihres gleichen suchen. Zugleich werden von den potenten Ländern noch mehr Schulden gemacht und die Frage ist, wann das Misstrauen sich auch gegen diese Länder richtet. In Folge erleben nationalistische Krisenrhetorik und rechte Parteien, die den Euro ernsthaft in Frage stellen einen Aufschwung.

Auf dieser Veranstaltung soll das Thema Staatsverschuldung nochmal Schritt für Schritt erklärt werden. Für Laien sind haushaltspolitische Grundsätze wie “Schuldentilgung am Kreditmarkt durch Kredite vom Kreditmarkt” kaum zu durchschauen.
Die Fragen: Jahr für Jahr macht der Staat neue Schulden. Woher kommt die immense Freiheit des Staates beim Schuldenmachen? Welche politische und ökonomische Logik folgt aus dem angesammelten Schuldenberg? Was ist los, wenn die Finanzmärkte das Vertrauen in einen Staat verlieren? Was hat das mit dem Euro zu tun? Weshalb und wie versuchen die EU-Staaten nicht mehr nur in Griechenland eine währungsnützliche Armut herbei zu regieren?

Referent_in: Junge Linke – Gruppe Jimmy Boyle
Ort: Geisteswissenschaftliches Zentrum (GWZ), Hörsaal H20.10

Divided we stand?! Die Radikale Linke in der Krise

Mit strikten Sparplänen und rigider Haushaltspolitik wollen die Euroländer unter Führung von Deutschland und Frankreich der Krise Herr werden. Im festen Glauben an den Erfolg der Radikalkur wird ein massiver Angriff auf den Lebensstandard der Menschen durchgesetzt. 2011 erhoben sich gegen diese Politik Massenproteste in mehreren Ländern, in schwächerer Form auch in Deutschland – leider mit vielen Begrenzungen: Einem verkürzten Blick auf die kapitalistischen Verhältnisse, antisemitischen Verirrungen oder staatstreuen Forderungen.

Für das erste Halbjahr 2012 sind zahlreiche Aktionen geplant, die das Zentrum der europäischen Krisenpolitik zum Zentrum des Protests machen sollen. Das Bündnis „M31“ ruft für den 31. März zu einem internationalen Aktionstag auf. In Deutschland wird es an diesem Tag eine zentrale Demonstration in Frankfurt am Main geben. Diese Aktion bildet den Auftakt für eine kontinuierliche internationale Zusammenarbeit, die nicht alternative Wirtschaftsprogramme und diffuse Forderungen an den Staat, sondern die Überwindung des Kapitalismus selbst zum Ziel haben soll.

Am 5. März nehmen wir das zum Anlass, über die Perspektiven und Möglichkeiten antikapitalistischer Praxis und internationaler Kooperation zu diskutieren. Die autonome antifa [f] wird den Ansatz von …ums Ganze! und der Initiative M31 in Zeiten der Krise vorstellen. John Malamatinas („Krisenlabor Griechenland“) wird zudem exemplarisch an Griechenland die Folgen der Krise und die Entwicklung der Kämpfe seit 2008 skizzieren.

Referent_in: autonome antifa [F], John Malamatimas
Veranstaltungsort:
Conne Island

Ein Staat des Rechts?

Grundrechtsabbau, autoritäre Formierung und die Transformation der Demokratie aus der Perspektive von Johannes Agnolis Staatskritik

Dass es um die Aushängeschilder des westlichen Kapitalismus, nämlich Rechtsstaat und Demokratie, nicht zum Besten steht, ist spätestens seit der Krise der Staatsfinanzen in Europa in der, eher nebenbei, auf parlamentarischem Wege gewählte Regierungen in Griechenland und Italien durch technokratisch „Expertenteams“ ersetzt wurden, sogar im konservativen Feuillton angekommen. Unklar scheint jedoch allgemein wie der Abbau der Grundrechte im Namen der „Terrorismusbekämpfung“ und die Einschränkung der parlamentarrischen Demokratie in der Eurokrise zusammenhängen, erklärt werden können und wie der Etablierung einer postdemokratischen Regierungsform aus emanzipatporischer Perspektive beizukommen wäre.

Selbst viele liberale und linke Gegner_innen des autoritären Staates sehen beispielsweise in der Lobbyarbeit der (Finanz-)Konzerne und/oder einer außer Kontrolle geratenen Exekutive den wesentlichen Schlüssel zum Verständnis der aktuellen Situation. Dementsprechend erhoffen sie sich von einer besseren rechtlichen Regulierung der Märkte und einer größeren Transparenz politischer Entscheidungen eine Demokratisierung der Gesellschaft. Gegenüber solchen einigermaßen oberflächlichen Vorstellungen hat Johannes Agnolis Analyse von Staat und Demokratie im Kapitalismus schon vor Jahren auf die strukturellen Grenzen der Demokratie innerhalb dieser gesellschaftlichen Verhältnissen hingewiesen und eine „Verhärtung der politischen Form“ im globalen Kapitalismus prognostiziert. Seine Kritik am „Staat des Kapitals“ und dessen „institutionellen Strategien“, wie z. B. insbesondere der Extremismustheorie, sind dementsprechend gerade heute aktuell.

Referent: Dipl. Politologe Jan Schlemermeyer (Institut für kategoriale Analyse, Inkatan)
Ort: Geisteswissenschaftliches Zentrum (GWZ) der Universität Leipzig, Beethovenstraße 15, Hörsaal 2.0.10.

Eine Veranstaltung der Roten Hilfe Leipzig. unterverdacht.blogsport.de

Demonstration: extrem_ist_in (Dresden)

Am 18. Februar wird es zwar aller Voraussicht nach keinen Naziaufmarsch in Dresden geben, es lohnt sich dennoch hinzufahren. Ab 12 Uhr wird es vom Jorge Gomodai Platz eine Demonstration Gegen das sächsische Demokratieverständnis und die Kriminalisierung von Antifaschismus geben.

In Dresden wird immer noch der Opfer der militärischen Niederschlagung Deutschlands in einer Reihe mit den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Die Menschenkette von über 10000 Menschen soll zugleich Widerstands gegen heutige Nazis sein, während ernsthafter Widerstand mit Blockaden kriminalisiert wird. Am vergangenen Montag wurde wieder die Verteidigung der Demokratie gefeiert wird. Gleichzeitig laufen hunderte Verfahren gegen Menschen, die letztes Jahr mitgeholfen hatten, den Naziaufmarsch wirklich zu verhindern.

In Sachsen ist mehr als anderswo klar, dass der Kampf gegen alle “Extremisten” gleichermaßen geführt werden soll. Die im Grundgesetz festgelegte Ordnung gilt als unangreifbares Heiligentum. Die Bestrebungen der Nazis, die existierenden, wenn auch beschränkten Freiheiten, in einer mordenden Volksgemeinschaft abzuschaffen, werden mit den Versuchen, Freiheit vom kapitalistischen Hamsterrad zu erringen, gleichgesetzt. Diese blinde Selbstverteidigung erscheint wohl um so notwendiger, als die bestehende Ordnung die aktuelle Krise durch massive Angriffe auf das Lebensniveau der Menschen in Europa und nationalistische Interessenspolitik zu lösen versucht.

Deswegen gilt es am Samstag nach Dresden zu fahren und zu zeigen, dass das Problem nicht “Extremist_innen”, sondern die Nazis und Extremismusbekämpfer sind!

Aufruf und weitere Informationen zur Demonstration findet ihr hier.