1. Juni Podiumsdiskussion: Deutschland, nichts als ein kapitalistischer Staat…?

Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe findet am 1. Juni eine Podiumsdiskussion mit Vertreter_innen verschiedener Gruppen und Einzelpersonen statt. Die Veranstaltung wird durch die Gruppe Projekt Emanzipation aus Leipzig organisiert. Bitte beachtet dazu nun folgendeÄnderungen:

Deutschland, nichts als ein kapitalistischer Staat? Zur Bedeutung der Nationalismuskritik heute | (Podiumsdiskussion)

Los geht’s um 18 Uhr in der Wirtshchaftswissenschaftlichen Fakultät, Grimmaische Str. 12, Seminarraum 1. Der Zugang zum Gebäude erfolgt über den Innenhof des Campus Universität Leipzig.

Teilnehmer_innen der Podiumsdiskussion sind Autonome Antifa [f] Frankfurt, Antifa Freiberg, Hannes G. und Projekt Emanzipation.

Hier geht’s zum Veranstaltungstext.

Die Reihe geht weiter

Am kommenden Dienstag findet unsere Veranstaltungsreihe ihre Fortsetzung mit einem Vortrag und anschließender Diskussion des Antifaschistischen Frauenblocks aus Leipzig (AFBL).

“Queer Feminismus trifft Kapitalismuskritik: Altes und Neues zum Thema Ökonomiekritik und Geschlecht”

Aus dem Veranstaltungstext:

Wenn die Begriffe Geschlecht und Kapitalismus fallen, mag man an Lohnunterschiede, Frauenquote und ‚gläserne Decke’ denken, vielleicht auch an ‚Sphärentrennung’, d.h. die stereotype Zuweisung von Haus- und Erziehungsarbeit an Frauen und außerhäusliche Erwerbsarbeit an Männer. Dass die Kategorie Geschlecht ein wichtiges Element der ökonomischen Ordnung darstellt, ist wohl allgemein anerkannt – soll es spezifischer werden, und ist mehr als die Auflistung statistischer Daten gewünscht, begibt man sich immernoch und immerwieder auf unsicheres Terrain…[mehr lesen]

Los geht’s um 19 Uhr im Conne Island (Koburgerstr. 3). Ein Mitschnitt der Veranstaltung wird nach der Veranstaltung unter der Rubrik “Media” abzurufen sein.

Redebeitraege zur Demonstration sind online

Unter der Rubrik “Demo” findet ihr ab sofort vier Redebeiträge von der Demonstration. Wir bedanken uns bei der Gruppe INEX, Antifa Frankfurt und Martin Dornis. Zusätzlich haben wir unseren eigenen Beitrag zur Verfügung gestellt.

In den nächsten Tagen folgen dann auch die übrigen Redebeiträge sowie weitere Dokumentationen der Demonstration am 30. April.

Schaut also hin und wieder hier vorbei.

Euer 1.Mai Bündnis Leipzig

Vortrag und Diskussion: Gentrifizierung – Staedtische Aufwertung und soziale Verdrängung

Viele Stadtteile von Leipzig sind seit mehreren Jahren Orte großer Veränderung. Häuser, Straßen und Plätze werden aufwendig saniert, schicke und angesagte Kneipen, Clubs und Restaurants öffnen und ziehen zahlungskräftiges Publikum an. Mit der Aufwertung von Stadtteilen geht die Verdrängung von Menschen und Projekten einher, welche dem Wesen des aufgewerteten Stadtteils nicht mehr länger entsprechen. Überall in den Metropolen dieser Welt sind solche Prozesse zu beobachten. Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir uns mit dem Phänomen und der Auswirkung von Gentrifizierung beschäftigen. Wirkungsweise und Ursachen sollen hierbei im Vordergrund stehen.

Wo Menschen aus ihren Wohnorten verdrängt werden, wo mit Sanierungen höhere Mieten einher gehen, bildet sich auch oftmals Widerstand.

Die Berliner Initiative „Mediaspree versenken“ organisiert vielfältige Proteste gegen die Verdrängung und Ausgrenzung von Menschen, Projekten und Kultur in Berliner Stadtteilen, die besonders von Gentrifizierung betroffen sind. Inhalt und Form der Initiative sollen kurz vorgestellt und anschließend in Bezug auf ihre Wirkung diskutiert werden.

Referent_innen: Romy Zischner (Leipzig), Vertreter_in Mediaspree versenken

Ort: Gieszerstraße 16 “G16”

Podiumsdiskussion: Deutschland, nichts als ein kapitalistischer Staat? Zur Bedeutung der Nationalismuskritik heute

Anfang der 90er wurde von großen Teilen der radikalen Linken vor einem gesellschaftlichen Roll-Back hinter bürgerliche Standards bzw. der Gefahr eines 4. Reichs gewarnt. Demnach gäbe es in Deutschland bestehende Kontinuitäten des Nationalsozialismus, allen voran die Ideologie von Volksgemeinschaft und Antisemitismus, welche zunächst bekämpft werden müsse. Heute scheint der deutsche Nationalismus durch den Prozess einer Modernisierung gegangen zu sein. Für einige war die Modernisierung Grund sich von einer generellen Kritik der Nation zu verabschieden und nunmehr ihr Augenmerk auf den globalen Antisemitismus, “den Islam” und/oder der globalisierungskritischen Linken zu richten. Aber ist die Konsequenz daraus, dass das moderne Deutschland nicht mehr unmittelbar in die Barbarei des NS umzuschlagen droht, sich auch von jeder Kritik an Staat und Kapital bzw. Bewegungslinken zu verabschieden? Hat sich zwischen Rostock Lichtenhagen und der Fußball WM 2006 der Männer eine “Normalisierung” vollzogen? Für Teile der radikalen Linken war diese offensichtlich und somit Anlass, den deutschen Nationalismus nur noch als Ausdruck der unmittelbaren Interessen der Staatsbürger_innen als Angehörige der Volkswirtschaft zu deuten. Ihre Kritik am Nationalismus gründet nur noch in der Kritik der kapitalistischen Verhältnisse, die notwendig nationalstaatlich organisiert seien. Nach dieser Sichtweise hat sich eine spezifische Kritik an Deutschland erübrigt. In diesem Rahmen zeigt sich auch eine Affinität zu Großdemonstrationen mit anderen – zum Teil auch latent antisemitischen – Gruppierungen. Birgt dieser Bewegungscharakter die Gefahr einer negativen Aufhebung in sich, oder ist er Voraussetzung für die Wirkmächtigkeit emanzipatorischer Politik?

Eine Veranstaltung der Gruppe Projekt Emanzipation

Teilnehmener_innen auf dem Podium: Autonome Antifa [f] Frankfurt; Antifa Freiberg; Projekt Emanzipation (LE); Hannes G.

Ort: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Grimmaische Str. 12, Seminarraum 1

Beginn: 18 Uhr

Vortrag und Diskussion: Die Idee des Kommunismus

Nicht erst die Diskussion um die „Wege zum Kommunismus“, die die Vorsitzende der Partei die Linke Gesine Lötzsch vorschlug, zeigen, dass „Kommunismus“ in erster Linie mit Gulags, Stasi und Massenhinrichtungen verbunden wird. Unterschlagen wird dabei nur allzu gerne, dass Sowjetunion und Satellitenstaaten sich selbst als sozialistisch, das heißt als Übergangsphase zum Kommunismus verstanden. Bequem ist jedoch auch die daran anknüpfende und in linken Kreisen beliebte Behauptung, das sei eben nicht der Kommunismus gewesen. Hält man sich an die Definition von Marx und Engels, dass er „die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt“ sei, so ist dem Rechnung zu tragen, dass der Realsozialismus sich eben als diese Bewegung verstand. Auch wenn er die einzige militärisch erfolgreiche war, war er jedoch mitnichten eine wirkliche Aufhebung des Kapitalismus, sondern trieb vielmehr die Vergesellschaftung über Arbeit und Staat auf die Spitze. In der sozialdemokratischen Auslegung wurde die Bewegung verabsolutiert, hinter der das Ziel der Überwindung des Kapitalismus zurücktreten musste.

Dieser Hintergrund begründet die Notwendigkeit einer Bestimmung des Kommunismus, die diesen weder aus seiner vermeintlichen Umsetzung ableitet, noch als Bild der befreiten Gesellschaft in die ferne Zukunft verlegt. In der Veranstaltung soll der Versuch bestritten werden, Kommunismus als negative Utopie zu beschreiben, die aus der Kritik der Verhältnisse hervorgeht. Das „Bilderverbot“ soll dabei ebenso diskutiert werden, wie das Verhältnis von Utopie und der Praxis der Aufhebung.

Ort: Conne Island

Referent: Roger Behrens

 

Am Samstag: Tagesseminar mit Gerhard Stapelfeldt

Die nächste Veranstaltung im Rahmen unserer Kampagne ist das Tagesseminar mit Gerhard Stapelfeldt am Sonnabend, den 14.Mai. Für die Veranstaltung war eine Anmeldung per Mail notwendig. Alle wichtigen Informationen zum Ort und zu den Vorbereitungen, sind einer Mail an alle angemeldeten Teilnehmenden zu entnehmen. Solltest du bisher keine Mail erhalten haben, dich aber für das Seminar angemeldet haben, bitten wir dich um eine kurze Notiz an workshops_mayday2011@safe-mail.net Achtung: Das Seminar findet nicht in der B12 statt. Der Veranstaltungsort hat sich geändert und ist in der Einladungsmail enthalten.

Leider stehen keine freien Plätze mehr zur Verfügung. Um den Charakter der Veranstaltung nicht zu gefährden, können und wollen wir keine zusätzlichen Plätze anbieten. Wir bitten dies zu entschuldigen. Gleichzeitig verweisen wir auf die nächste Veranstaltung der Kampagne:

17. Mai // 19 Uhr Conne Island // Vortrag und Diskussion: Queer Feminismus trifft Kapitalismuskritik. Altes und Neues zum Thema Ökonomiekritik und Geschlecht

Die Veranstaltungsreihe geht weiter…

am Mittwoch, den 4.Mai startet die Veranstaltung zur Schrift “Der kommende Aufstand”. Los geht’s um 19 Uhr im GWZ Hörsaal 2010. Die Veranstaltung will sich kontrovers mit dem Inhalt und der Debatte rund um die Schrift auseinandersetzen. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Leser_innen des Kommenden Aufstands als auch Verfolger_innen der Debatte und Diskussion. Ihr könnt euch den Text auch im Netz durchlesen. Diskutieren und Referieren werden TOP B3RLIN, Frank Engster und das 1.Mai Bündnis Leipzig.

500 Menschen auf der “The Future is unwritten” Demonstration am 30.04. in Leipzig

Das 1.Mai Bündnis Leipzig rief am 30.04. zur Demonstration “The Future is unwritten – Für eine Perspektive jenseits von Arbeitswahn und Staatsfetisch” in der Leipziger Innenstadt auf. Die Veranstaltung sollte vorläufiger Höhepunkt der gleichnamigen Kampagne sein, welche vom 5. April bis 9. Juni stattfindet. Die Demonstration startete gegen 16:30 Uhr auf dem Kleinen Willy-Brandt-Platz in Richtung Augustusplatz durch die Innenstadt. Am Versammlungsort fanden sich 500 Menschen aus Leipzig und anderen Regionen ein. Lautstark zog der Demonstrationszug durch die Nikolaistraße und machte mit Sprechchören wie “Dieses Leben macht uns krank – Nieder mit dem Arbeitsamt” und “Auf zu neuen Taten, das Vaterland verraten” aber auch “Staat, Nation, Kapital, Scheiße” auf das Anliegen aufmerksam. Die Moderation der Demonstration untermalte dies mit kontinuierlichen Durchsagen zum Anlass und Inhalt der Demo an die umstehenden und vorbeilaufenden Menschen – außerdem wurde anlassbezogene Musik gespielt. Zur Aufklärung über den Zweck der Veranstaltung gab es mehrere hundert Handzettel, welche an Passant_innen ausgeteilt wurden. Im Rahmen mehrere Redebeiträge wurde u.a. auf kommende Proteste gegen die Innenministerkonferenz aufmerksam gemacht, welche in Frankfurt a.M. stattfindet, die antifaschistische Kampagne “Fence Off” aus Leipzig rief zu Protesten gegen Nazis in Leipzig und insbesondere das NPD Zentrum in der Odermannstr. ein, die Gruppe INEX setzte sich kritisch mit den Diskursen zum Extremismusansatz in der Zivilgesellschaft auseinander und antifaschistische Gruppen aus Halle mobilisierten zu den Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch am 1.Mai in die Saalestadt. Gleich zu Beginn machte das 1.Mai Bündnis deutlich, dass trotz dem Gerede von Staat und Öffentlichkeit die Krise von 2008 und 2009 kein Ende gefunden habe: Die Krise ist vielmehr die kapitalistische Produktionsweise, welche zu immer stärkeren Formen der Prekarisierung führe und immer mehr Menschen ausgrenzen würde. Gleichzeitig wurde dargestellt, dass die kapitalistische Vergesellschaftung keineswegs der Natur des Menschen entspreche, sondern das dafür ein jahrhundertelanger, blutiger Prozess notwendig war, der alle anderen Produktions- und Lebensweisen verschwinden ließ. Genauso wie es kein Naturgesetz ist, dass Menschen sich als Warenbesitzende und Warenproduzenten_innen gegenübertreten, ist es natürlich möglich diesen Zustand zu überwinden. Die Demonstration verlief nahezu 2,5 Stunden durch große Teile der Innenstadt. Zwischenkundgebungen gab es auf der Grimmaischenstr., der Runden Ecke (ehemalige Zentrale der Staatssicherheit der DDR) und auf dem Kleinen Willy-Brandt-Platz. Die Veranstaltung konnte ungestört beendet werden, einzig einige Polizist_innen meinten gegen Ende einzelne Demonstrant_innen provozieren zu müssen. Das 1.Mai Bündnis Leipzig wertete die Demonstration als Erfolg, da es gelungen sei, zentrale Inhalte der Kampagne zur Kritik an Arbeit, Staat und Kapitalismus lautstark und öffentlichkeitswirksam zu vertreten. Die Demonstration ist gleichzeitig nicht das Ende der Kampagne. Noch bis zum 9. Juni wird es in Leipzig dazu Veranstaltungen geben. Am 4.Mai geht es weiter mit einer Diskussion zur Schrift “Der kommende Aufstand”. Hierzu wurden Vertreter_innen der Gruppe TOP B3RLIN und der Publizist Frank Engster eingeladen. Los geht es um 19 Uhr im GWZ, Beethovenstr. 15. Alle weiteren Informationen, eine ausführliche Berichterstattung mit Fotos findet ihr demnächst auf unserem Blog.

Einen erste Artikel in der Leipziger Volkszeitung (LVZ) findet ihr unter Presse.