Folgende Rede hielten wir beim Stadtteilspaziergang des Ladenschlussbündnisses am 8. August in Leipzig-Schönefeld.
Liebe Genoss*innen,
Die Auseinandersetzung mit dem Gedenken an der Kamenzer Straße markiert für uns als Gruppe ein wichtiges Spannungsfeld.
Ein paar Straßen weiter (genau hier, wo wir stehen) stand das größte Frauenaußenlager Buchenwalds. Frauen unterschiedlicher Nationalitäten, unter Anderem Jüdinnen, wurden hier zur Rüstungsproduktion für die nationalsozialistische Verbrechens- und Eroberungspolitik gezwungen. Von hier aus gingen auch Todesmärsche ab, wo es bis heute nicht klar ist, wie viele Menschen dabei ums Leben kamen.
Es ist nicht unüblich, dass Orte des nationalsozialistischen Verbrechens in Vergessenheit geraten sind. Seit Jahrzehnten kämpfen die Überlebenden des NS-Terrors für ein angemessenes Gedenken. Sie waren in ihren Kämpfen oft erfolgreich. Die Gedenkstättenlandschaft hat sich verändert in Deutschland. Es wurden auch im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Opfergruppen als diese anerkannt. Continue reading