Tag Archives: Patriarchat

Veranstaltungsreihe – Nationalismus ist keine Alternative

Veranstaltungsreihe Nationalismus ist keine Alternative der Gruppe the future is unwritten

Von Oktober 2018 bis September 2019

Im September 2019 findet in Sachsen die Landtagswahl statt. Ein hohes Wahlergebnis der AfD ist sehr wahrscheinlich, eine Regierungsbeteiligung möglich. Continue reading

Räte statt Rackets! Reaktionäre Männer-Banden zerschlagen!

Folgende Rede hielten wir am 8. Mai 2018 auf der Kundgebung des Ladenschlussbündnisses gegen den Trainingsort der Neonazis vom Imperium Fight Team im ehemaligen KZ-Außenlager in der Kamenzer Straße 10/12.

Liebe Anwohner_innen, liebe Antifaschist_innen,

in den Aufrufen, Reden und Informationsveranstaltungen des Ladenschlussbündnisses ist es bereits mehr als deutlich geworden: Leipzig hat ein Problem mit reaktionären Bandenstrukturen. Das Imperium Fight Team um den politisch einschlägigen Nazi-Hooligan Benjamin Brinsa, das hier ein ehemaliges KZ-Außenlager als Kampfsport-Trainingsort nutzt, ist dabei die Spitze des Eisbergs. Hier ansässig sind auch Rocker-Strukturen. Das Imperium Fight Team hat Überschneidungen mit der Hooligan-Szene von Lok Leipzig. Auch ins Rotlicht-Milieu erstrecken sich die rechten Netzwerke in Leipzig. Wenn wir über reaktionäre Bandenstrukturen reden, reden wir nicht über einfache Neonazi-Kameradschaften. Wir reden über Strukturen, die sich weit in den so genannten vorpolitischen Raum erstrecken und die eines gemeinsam haben: es sind Strukturen in denen Männer auf Basis persönlicher, informeller Kontakte und Seilschaften geschäftliche, sportliche, kulturelle und politische Aktivitäten betreiben. Derartige Männer-Banden gibt es nicht nur im neonazistischen Umfeld: sie sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und eins haben sie immer gemeinsam: die Zusammenrottung von Männern, die sich als gewaltbereite Verteidiger ihrer Gemeinschaft in Szene setzen. Frauen kommen bei diesen Inszenierungen selten vor, oder werden in den Hintergrund gedrängt, selbst wenn ihre Tätigkeiten faktisch eine wichtige Rolle spielen.

Und diese Art von Männer-Banden kritisieren wir auch dann, wenn sie keine rechte politische Ausrichtung haben. Weil sie Ausdruck patriarchaler Strukturen sind, Zugang zu Macht an Geschlechtszugehörigkeit, Gewalt entweder als Selbstzweck oder zu Durchsetzung ihrer Eigeninteressen nutzen und persönliches Wohlwollen koppeln und in aller Regel ein ultra-sexistisches Weltbild teilen und verbreiten.

Wir wollen diese Rede nutzen, um einen kurzen Blick auf die Gründe zu werfen, die zur Entstehung solcher Strukturen führen. Kapitalismus und Patriarchat spielen dabei in fataler Weise mit autoritären Charakterstrukturen zusammen. Wir werden nacheinander auf die genannten Ursachen eingehen und deren Zusammenhang zum Phänomen der reaktionären Männer-Banden darstellen. Continue reading

Rape-Culture-Vortrag beim Leipziger Frauenfestival

Samstag 24.6.2017
15.30 Uhr

auf dem Marktplatz Leipzig (nahe Burger King)

Der Vortrag: “Rape Culture” thematisiert sexualisierte Gewalt als ein strukturelles Problem der Gesellschaft, in der wir leben. Im Fokus der Untersuchung stehen v.a. Europa und die USA. Außerdem beschäftigt sich der Vortrag explizit mit dem Phänomen männlicher Gewalt gegen Frauen*. Mit dem Begriff Vergewaltigungskultur soll deutlich gemacht werden, dass es in der Gesellschaft inhärente Strukturen gibt, die Vergewaltigungen verharmlosen, vertuschen und damit dazu beitragen, dass sie weiterhin und in solch großer Zahl stattfinden. Durch die Untersuchung von gesellschaftlichen Mechanismen wie Tabuisierung von Übergriffen, Street Harassment, Objektivierung von Frauen, Täter-Opfer-Umkehr, und den an Frauen gelegten Doppelstandard, soll aufgezeigt werden, dass sexualisierte Gewalt kein Einzelfall ist, sondern strukturell in unserer patriarchalen Gesellschaft verankert ist. Der Vortrag im Ganzen hat einen einführenden Charakter. Zum Ende werden verschiedene Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie wir dieser Gesellschaft entgegentreten können. Obwohl der Vortrag sich mit sexualisierter Gewalt auseinandersetzt, soll er empowernd wirken. Er soll für das Problem sensibilisieren und dazu beitragen, dass Frauen*, aus ihrer Ohnmacht treten und anfangen organisiert gegen den sexistischen Normalzustand vorzugehen.

ein Vortrag von the future is unwritten

Transparent mit der Aufschrift "Kampf dem Patriarchat", dahinter ein Bengalo

Keine Revolution ohne Feminismus!

Unser Redebeitrag auf der Demonstration zum Feministischen Kampftag 2017 in Leipzig. Englische Version unten! // Our speech on the the feminist fight day demonstration 2017 in Leipzig. English version below!

Liebe Genoss*innen,

im Angesicht des ungebrochenen Fortbestehens weltweiter patriarchaler Unterdrückung und dem Wiedererstarken regressiver Familien- und Frauenbilder haben wir uns heute zum internationalen Frauenkampftag versammelt. Patriarchat, das ist die Herrschaft der Männer über Frauen und alle, die nicht in das binäre Geschlechterverhältnis passen. Die binären Geschlechterkategorien sind herrschaftliche, gesellschaftliche Konstruktionen die in ihrer Starrheit aufgelöst werden müssen. Ohne auch die verschiedenen sozialen Realitäten von Frauen zu ignorieren wollen wir aber an der Kategorie Frau festhalten um Differenzen sichtbar zu machen, auf die wir uns im politischen Kampf beziehen müssen. Ohne die globalen Unterschiede gleichmachen zu wollen ist festzustellen: Es gibt noch keinen Ort auf dieser Welt, an dem das Patriarchat abgeschafft wurde und deswegen ist es notwendig heute auf der Straße zu stehen. Doch so notwendig es ist heute gegen die Herrschaft der Männer zu protestieren, so notwendig ist es auch uns zu fragen, wie wir diesen unerträglichen Zustand des Patriarchats ein für alle mal beenden können. Dafür müssen wir erstens die strukturellen Ursachen des Patriarchats unter den Bedingungen der kapitalistischen Produktionsweise beleuchten und zweitens einen kurzen Blick in die Geschichte der Frauenbewegung werfen. Nur so können wir angemessen an sie anknüpfen und dafür sorgen dass ihre Kämpfe Früchte tragen werden. Continue reading

mole #3 – mole models statt role models

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Wir als Leipziger Redaktion können stolz verkünden:
Die dritte Ausgabe des mole – ums Ganze Magazin ist gedruckt und wird in den nächsten Wochen ihren Weg in diverse linke Locations finden. Diesmal haben wir uns als Schwerpunkt den Themenkomplex “Feminismus” vorgenommen. Es gibt einige Beiträge von Gruppen und Personen aus dem“ums Ganze!” Bündnis, aber auch von Menschen, die nicht mit uns organisiert sind. Falls ihr einen bekannten Ort kennt, an dem das mole magazin unbedingt ausliegen sollte, dann schreibt uns einfach über das Kontaktformular auf der mole-Homepage. Wir versuchen das dann zu ermöglichen.

Aber schon jetzt könnt ihr online durchblättern oder die komplette Ausgabe als PDF herunterladen: http://magazin.umsganze.org/?page_id=181
Wir hoffen, dass euch die neue Ausgabe gefällt und wünschen viel Spaß beim Lesen! <3

 

Bustickets Annaberg-Buchholz

Emazipation ist viel geiler! Schweigemarsch stoppen! Annaberg-Buchholz 6. Juni 2016

Liebe Genossinnen und Genossen,

an diesen Orten habt ihr die Möglichkeit für den 6.6. Bustickets zu erwerben, damit wir gemeinsam den Schweigemarsch in Annaberg-Buchholz stoppen können.
Abfahrt um 13.00.
Tickets bekommt ihr ab sofort in der Vleischerei (Westen, Zschocherschestraße 23), dem el libro (Süden, Bornaische Str. 3d) und im Zu Spät (Osten, Kippenbergstr. 28) sowie bei der Mobi-Veranstaltung im ifz am 25.05.16.

Auf dem Weg zur Care-Revolution? Soziale Kämpfe in der Sorgearbeit

Eine Abendveranstaltung von uns am 27.05.2016 um 19.30 Uhr in der translib (Goetzstr. 7, Leipzig).

Im klassisch-fordistischen Familienmodell war Pflege- und Hausarbeit noch die Aufgabe der Mutter und Hausfrau, die die Abhängigkeit von ihrem arbeitenden Ehemann dazu zwang die Kinder großzuziehen, die Teller zu waschen und die Schwiegereltern zu pflegen – kurzum die Arbeitskraft als Produktionsbedingung zu reproduzieren. Heute ist zusätzlich aus der Reproduktion der Gesellschaft ein umfangreicher durchkapitalisierter Sektor geworden. Zwar sind Pflege- und Hausarbeiter*innen durch die Kommodfizierung der Carearbeit zu doppeltfreien Lohnarbeiterinnen geworden, aber genau hier fangen neue Herrschafts- und Unterdrückung an. Carearbeit wird als “weibliche” Arbeit schlechter bezahlt, obwohl sie unter mindestens genauso miesen Bedingungen stattfindet. Entgrenzung der Arbeit, körperlicher und psychische Überanstrengung durch hohe Patiententaktzahlen bei chronischem Personalmangel usw. sind der Alltag in Careeinrichtungen im neoliberalen Kapitalismus.
Doch diese Situation lassen sich Carearbeiter*innen nicht mehr bieten! Der Kita – und Chariteé- Streik zeigten der Öffentlichkeit, dass das Gefühl Notleidenden zu helfen Carearbeiter*innen nicht ausreicht und sie sich gegen die miesen Arbeitsverhältnisse zur Wehr setzen. In großen und partiell erfolgreichen Streiks setzten sie sich gegen die Arbeitsverhältnisse zur Wehr. Wie sind die Erfahrungen dieser Kämpfe? Was können wir von ihnen lernen? Und was kann die Perspektive der radikalen Linken auf solche Auseinandersetzungen sein?
Doch auch jenseits der medial präsenten Auseinandersetzungen gibt es Organisationen gegen die Bedingungen in der vielfältigen Pflegearbeit. So findet kommodifzierte Pflegearbeit nicht nur in großen, fabrikartigen Pflegeeinrichtungen, sondern auch in Privathaushalten unter Bedingungen vollständiger Vereinzelung der Arbeiter*in statt. Wie sollen in diesem “unsichtbaren” Bereich Kämpfe geführt werde? Welche Rolle könnte hier die radikale Linke spielen, um dieses Feld weiter zu politisieren?

Um diese Fragen mit Euch zu diskutieren laden wir für den 27.5. um 19.30h in die translib ein und diskutieren dort mit RESPECT Berlin, einem Zusammenschluss von Frauen verschiedener Herkunft, die deutsche Arbeitsverhältnisse in privaten Haushalten betrachten und kritisieren. RESPECT ist aus einem 1998 gegründeten europaweiten Netzwerk entstanden, das sich zum Ziel setzt, Migrantinnen in der bezahlten Hausarbeit zu organisieren und ihre Rechte zu verteidigen – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus.

Homepage: http://www.respectberlin.org

Die Veranstaltung wird gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Demonstration: Kämpfe verbinden – Patriarchat überwinden

Feministische Kämpfe gegen lokale und globale Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse wurden weltweit schon immer geführt.
Auch heute gehen wir gegen diese Zustände auf die Straße und kämpfen nicht nur für ihre Abschaffung, sondern auch gegen ihre Instrumentalisierung.

Es kotzt uns an, dass feministische Forderungen ausgenutzt werden, um rassistische Argumentationen zu unterstützen.
Es kotzt uns an, dass die Sicherheit vor sexualisierter Gewalt erst dann gesellschaftlich thematisiert wird, wenn weiße cis-Frauen betroffen sind.
Uns kotzt es an, dass Menschen, die sexualisierte Gewalt erfuhren, nicht einfach Solidarität und Unterstützung erhalten.
Stattdessen werden sie angewiesen, ihr Handeln, ihre Kleidung und ihr Auftreten zu ändern.

Das ist nicht der Feminismus, für den wir kämpfen. Das ist überhaupt kein Feminismus.

Wir wollen einen Feminismus, der Kämpfe verbindet.
Einen Feminismus, der antirassistisch ist.
Einen Feminismus, der antikapitalistisch ist.
Einen Feminismus, der Herrschaft ablehnt.
Einen Feminismus, der für mehr ist als “Gleichheit” und “die Befreiung der Frau”.
Einen Feminismus, der für die Befreiung von Geschlecht und gegen die gewaltvolle Durchsetzung der Zweigeschlechtlichkeit ist.
Einen Feminismus, der queer und trans* ist.
Einen Feminismus, der sich gegen jeden Sexismus stellt.
Einen Feminismus, der sich selbst kritisch hinterfragt.
Einen Feminismus, der mehr ist als das, was wir hier zu Papier bringen können.
Wir wollen einen Feminismus, der wütend ist und weiter kämpft.

Darum rufen wir für den 12.03. in Leipzig zur Demonstration zum feministischen Kampftag auf.
Die Demo-Orga steht, der Lauti ist aufgetankt, der Rest liegt an euch – also kommt und seid einfallsreich, wütend und laut. Bringt Spielzeug mit.

Demonstration, 12.03.2016, Otto-Runki-Platz , 14 Uhr

Solidarität mit allen emanzipatorischen Kämpfen weltweit!
Auf zur feministischen Revolution!

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cis: Bezeichnung für Menschen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde.
das Sternchen bei trans*: Das * hinter trans dient als Platzhalter, der verdeutlichen soll, dass es viele verschiedene trans-Identitäten gibt.