Kein Al Quds-Tag 2013 \u2013 Gemeinsam gegen Antisemitismus<\/strong><\/p>\nAuch in diesem Jahr rufen Islamist*innen am 3. August 2013 auf der ganzen Welt wieder zum internationalen Al Quds-Tag (arabisch: Jerusalem-Tag) auf, um f\u00fcr die Eroberung Jerusalems und die Vernichtung Israels aufzumarschieren. Der iranische Revolutionsf\u00fchrer Ayatollah Khomeini rief den Kampftag 1979 aus, um der internationalen islamischen Solidarit\u00e4t mit den Pal\u00e4stinenser*innen und dem Hass gegen den j\u00fcdischen Staat Israel Ausdruck zu verleihen.<\/p>\n
Hoffnungstr\u00e4ger Rohani?<\/p>\n
Am 3. August wird auch der iranische Pr\u00e4sident Mahmud Ahmadinedschad, der sich vor allem mit seinem aggressiven Nationalismus, Antisemitismus und der Leugnung der Shoah profiliert hat, von Hassan Rohani abgel\u00f6st. Rohani wird gerne als \u201eReformer\u201c und \u201eHoffnungstr\u00e4ger\u201c gehandelt. Faktisch hat er aktiv an der Unterdr\u00fcckung und Verfolgung von Regimegegner*innen teilgenommen. Au\u00dferdem ermittelt die argentinische Justiz mittlerweile gegen Rohani wegen Beteiligung an der Planung der Attentate in Buenos Aires 1992 auf die israelische Botschaft mit knapp 30 Toten und \u00fcber 220 Verletzten und 1994 auf das j\u00fcdische Gemeindehaus mit 85 Toten und \u00fcber 300 Verletzten. 2006 benannte der argentinische Generalstaatsanwalt Alberto Nisman unter anderem Rohani als Hauptangeklagten. Zus\u00e4tzlich wird unter anderem Rohani als Verantwortlicher am Mykonos-Attentat in Berlin angesehen. Prinzipiell ist eine Pr\u00e4sidentschaftskandidatur nur unter Pr\u00fcfung des islamistischen W\u00e4chterrats m\u00f6glich. Es l\u00e4sst sich also erahnen, dass Rohani nicht von der bisherigen politischen Linie abweichen wird. Das iranische Atomprogramm wird weiterverfolgt und au\u00dfenpolitische Ver\u00e4nderungen werden von dem politischen und religi\u00f6sen Oberhaupt Ayatollah Khamenei abgelehnt. Ziel bleibt es weiterhin, die \u201eIslamische Revolution\u201c unter dem Deckmantel scheinbar demokratischer Verfahren weiter voranzutreiben. Auch innenpolitisch ist kaum damit zu rechnen, dass sich die Situation f\u00fcr die unterdr\u00fcckten Teile der Bev\u00f6lkerung \u00e4ndert. Die Verfolgung von Homosexuellen, die massive frauenfeindliche Politik und das Verbot von allem, was nicht der religi\u00f6sen Erbauung dient, wird im System der Islamischen Republik Iran nicht abgeschafft werden.
\nAuch ein neuer Pr\u00e4sident wird also kaum einen Kurswechsel im Iran einl\u00e4uten. Ziel bleibt weiterhin die Stabilisierung und Ausweitung der sogenannten \u201eIslamischen Revolution\u201c in aggressiver Abwehr von allem, was als \u201ewestlich\u201c gilt \u2013 also alles, was die Herrschaft im Iran ersch\u00fcttern k\u00f6nnte. Dementsprechend wird beispielsweise der seit M\u00e4rz 2011 andauernde B\u00fcrgerkrieg in Syrien als eine Inszenierung der USA und Israels verstanden, die dem Ziel diene, ihren Einfluss in der Region zu vergr\u00f6\u00dfern und den \u201eIran einzukreisen\u201c. Ziel des \u201eWestens\u201c sei es, die \u201eWiege des Schiitischen Halbmondes\u201c zu zerst\u00f6ren.<\/p>\n
Die Front des \u201eSchiitischen Halbmondes\u201c<\/p>\n
Das iranische Regime bezeichnet sich selbst als Umma-Sozialismus (Umma = islamische Gemeinde). Bei diesem geht es darum, die \u201eirdischen Grenzen\u201c hinter sich zu lassen, sich nach dem Glauben zu formieren und somit die Gemeinschaft aller Muslime zu erreichen. Das endg\u00fcltige Ziel ist die Errichtung eines islamischen Staates unter schiitischer Vormacht. Ausgangspunkt sind mehrere islamische Staaten, die zusammengenommen die Form eines Halbmondes bilden. Diese Bewegung, mit der notwendigerweise die Vernichtung Israels einhergeht, wird ma\u00dfgeblich vom Iran getragen.
\nIn Syrien existiert im Gegensatz zum Iran eine feste Trennung zwischen Staat und Religion. Das syrische Regime besteht aus der Baath-Partei mit Baschar al-Assad als Pr\u00e4sidenten. Zentrales Element der Regierung ist der arabische Nationalismus. Vor allem ist diese Ideologie durch die Stilisierung Israels (mit der Unterst\u00fctzung der USA) als Inbegriff der imperialen Bestrebungen und westlichen Modernisierung der arabischen Welt gepr\u00e4gt, gegen welche es sich als arabische Gemeinschaft zu wehren gilt.
\nAuch wenn keine einheitliche Linie zwischen Syrien und Iran existiert, gibt es doch genug, was die Staaten verbindet. So ist der Iran Unterst\u00fctzer des Baath-Regimes. Auch die Hisbollah k\u00e4mpft aktiv an der Seite der syrischen Regierung. Die Hisbollah ist der bewaffnete Arm des Irans im Libanon und ver\u00fcbt in dessen Auftrag weltweit Anschl\u00e4ge gegen J\u00fcdinnen und Juden. Damit treibt der Iran die Idee des \u201eschiitischen Halbmondes\u201c voran, bildet mit der Hisbollah und dem syrischen Regime eine feste Front gegen\u00fcber Israel.
\nLatent ist der Vorwurf der Zusammenarbeit Israels entweder mit den syrischen Rebellen oder dem syrischen Regime. So k\u00e4mpft die Hisbollah unter ihrem Chef Hassan Nasrallah seit dem Mai 2013 mit dem Ziel, die \u201eradikal sunnitisch-islamistischen Rebellen\u201c zu besiegen, die von der USA und Israel unterst\u00fctzt w\u00fcrden. Auf der anderen Seite wird Israel unterstellt, Assad zu unterst\u00fctzen. Dies kann als ein Beleg f\u00fcr die Willk\u00fcr der Anwendung des Feindbildes Israel verstanden werden, dem je nach ideologischer Fa\u00e7on die Rolle des \u201eb\u00f6sartigen Strippenziehers\u201c unterstellt wird.<\/p>\n
Al Quds-Tag in Berlin<\/p>\n
Anmelder des Aufmarschs am Al Quds-Tag ist seit mehreren Jahren der Berliner J\u00fcrgen Grassmann. Gemeinsam mit der \u201eQuds-AG\u201c organisiert er das antiisraelische Event und tritt auch als Anmelder, Teilnehmer und Redner bei verschiedenen antiisraelischen und vulg\u00e4r-antiimperialistischen Veranstaltungen auf, um gegen die \u201eMacht der Zionisten\u201c und die ber\u00fcchtigten 1% zu wettern, die die Welt \u201eaussaugen\u201c w\u00fcrden, wie er in einer Rede am sogenannten \u201einternationalen Protesttag gegen Kapitalismus\u201c am 12. Mai 2012 sagte. Grassmann l\u00e4sst sich auch gerne vom Querfrontler und Verschw\u00f6rungstheoretiker J\u00fcrgen Els\u00e4sser hofieren, mit dem er die Liebe zum islamistischen Mullah-Regime und kruden Welterkl\u00e4rungen teilt. Im letzten Jahr nahmen \u00fcber 1000 Personen aus ganz Deutschland an dem Al Quds-Tags-Marsch teil. Neben Islamist*innen, Unterst\u00fctzer*innen der Hisbollah und sogenannten Friedensaktivist*innen waren auch immer wieder bekannte Neonazis anzutreffen. Auch die rechte Rapperin Dee Ex protestierte gegen den \u201ezionistischen Raub\u201c Jerusalems.
\nDie Unterst\u00fctzer*innen Irans und des Al Quds-Tags wollen am 3. August in Berlin aufmarschieren, um die Vernichtung Israels zu propagieren. Wir werden an diesem Tag unseren Protest gegen Antisemitismus, Islamismus, Sexismus und Homophobie auf die Stra\u00dfe tragen und uns diesem regressiven Aufmarsch in den Weg stellen.<\/p>\n
Deshalb fordern wir:
\nGemeinsam gegen Antisemitismus! Nieder mit den Regimen in Iran und Syrien!
\nSolidarit\u00e4t mit den emanzipatorischen Kr\u00e4ften vor Ort und im Exil!
\nSolidarit\u00e4t mit Israel!
\nKein Aufmarsch am Al Quds-Tag am 3. August in Berlin und anderswo!<\/p>\n
\u00bb Antifaschistische Kundgenung:
\n3. August 2013 | 13:00 Uhr | Adenauerplatz (U7, Berlin)<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Zuganreisetreffpunkt f\u00fcr Leipzig: 03.08.12 | 09.45 | Hbf Leipzig Gleis 13 Aufruf des Berliner B\u00fcndnisses gegen den islamistischen und antisemitischen Al Quds Aufmarsch in Berlin. Kein Al Quds-Tag 2013 \u2013 Gemeinsam gegen Antisemitismus Auch in diesem Jahr rufen Islamist*innen am 3. August 2013 auf der ganzen Welt wieder zum internationalen Al Quds-Tag (arabisch: Jerusalem-Tag) auf, […]<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[1],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1667"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1667"}],"version-history":[{"count":10,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1667\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1712,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1667\/revisions\/1712"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1667"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1667"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1667"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}