{"id":2257,"date":"2016-01-08T12:50:06","date_gmt":"2016-01-08T11:50:06","guid":{"rendered":"http:\/\/www.unwritten-future.org\/?p=2257"},"modified":"2016-01-10T23:00:59","modified_gmt":"2016-01-10T22:00:59","slug":"fuer-einen-linken-widerstand-gegen-rassismus-und-deutsche-volksgemeinschaft","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/fuer-einen-linken-widerstand-gegen-rassismus-und-deutsche-volksgemeinschaft\/","title":{"rendered":"F\u00fcr einen linksradikalen Widerstand gegen Rassismus und deutsche Volksgemeinschaft!"},"content":{"rendered":"
LEGIDA-Geburtstagsparty am 11. Januar crashen!<\/strong><\/p>\n Seit bald einem Jahr nimmt das rassistische Demonstrationsb\u00fcndnis “Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes” die Leipziger Innenstadt f\u00fcr ihre Aufm\u00e4rsche in Beschlag. Vertreter von DIE RECHTE wie Rolf Dietrich oder Alexander Kurth lie\u00dfen sich ebenso sehen wie Hans-Thomas Tilschneider von der Patriotischen Plattform der AfD, oder der Rassist und Verschw\u00f6rungstheoretiker J\u00fcrgen Els\u00e4sser. Waren es zu Beginn der LEGIDA-Demos im Januar 2015 noch bis zu 10.000 Personen, gelang LEGIDA in den letzten beiden Monaten des Jahres nicht \u00fcber die 500-Teilnehmer_innen-Marke hinauszukommen. Auch wenn die Selbstinszenierung der LEGIDA-Anh\u00e4nger_innen als “das Volk” eine ma\u00dflose Selbst\u00fcbersch\u00e4tzung darstellt, sind die sinkenden Teilnehmer_innenzahlen keinesfalls ein Grund zur Entwarnung. \u00dcber das Jahr 2015 konnte sich in Leipzig eine rassistische Demonstrationspraxis etablieren, deren Spektrum sich durch Abspaltungen weiter ausdifferenzierte. Vom urspr\u00fcnglichen F\u00fchrungszirkel LEGIDAs blieb am Ende des Jahres nur noch Markus Johnke \u00fcbrig, der als Moderator durch die Kundgebungen der zweiten Jahresh\u00e4lfte f\u00fchrte. Der Versammlungsleiter der ersten LEGIDA-Demonstration, Silvio R\u00f6sler, machte sich im September unter dem Label “Offensive f\u00fcr Deutschland” selbstst\u00e4ndig. Nazistische Organisationen wie die Brigade Halle oder auch DIE RECHTE waren fortan eher im Dunstkreis R\u00f6slers zu beobachten. W\u00e4hrend die Abspaltung OFD mit 200 meist sehr aggressiven Teilnehmer_innen stagnierte, konnte LEGIDA in der zweiten Jahresh\u00e4lfte zu ihrem w\u00f6chtlichen Demonstrationstakt zur\u00fcckfinden. Mit seiner wohl unerwarteten Kontinuit\u00e4t hat das Ph\u00e4nomen LEGIDA die radikale Linke in Leipzig vor neue Herausforderungen gestellt. Im Gegensatz zu den Protesten gegen die rigoroser auftretende OfD, waren linke Antifaschist_innen bei den Aktivit\u00e4ten gegen LEGIDA in den letzten Monaten weniger sichtbar. Dies birgt mitunter die Gefahr den eigenem Anspruch, faschistische Ideologien nicht nur auf Neonazismus zu reduzieren, zu unterlaufen. In der \u00d6ffentlichkeit schien der Widerstand gegen LEGIDA somit stark durch ein staatstragendes oder gr\u00fcn-alternatives Spektrum gepr\u00e4gt, was sich entsprechend auf den \u00f6ffentlichen Diskurs auswirkte. Antifaschist_innen wurden dabei wahlweise als unpolitische Gewaltt\u00e4ter_innen oder Terroristen_innen diffamiert und mit Rassist_innen gleichgesetzt. Stadtvertreter_innen und die Kirche rufen nunmehr zu einer symbolischen Lichterkette f\u00fcr ein \u201efriedliches Zusammenleben\u201c und gegen extremistische Gewalt auf. Es erweist sich allerdings als fataler Fehler faschistoide Bewegungen lediglich unter dem Menetekel der Gewaltbereitschaft oder dem Konstrukt des politischen Extremismus zu fassen. Rassistische, sexistische und autorit\u00e4re Ideologien m\u00fcssen in ihrer gesellschaftlichen Verankerung verstanden und bek\u00e4mpft werden. Angesichts von rassistischen \u00dcberf\u00e4llen, Auschreitungen und Anschl\u00e4gen stellt die momentane Mobilisierung von Rechts aber mehr noch eine konkrete Bedrohung dar. Durch entpolisitisierende Lichterketten und and\u00e4chtiger Selbstinzinierung l\u00e4sst sich dieser Situation wohl kaum angemessen begegnen. Die Erfahrung mit der rechten Mobilisierungswelle des vergangenen Jahres und der darauf folgende Anstieg rassistischer Gewalt sollte gezeigt haben, dass es notwendig ist faschistische Propaganda und Aufm\u00e4rsche von vornherein zu unterbinden.<\/p>\n LEGIDA-Aufmarsch verhindern!<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" LEGIDA-Geburtstagsparty am 11. Januar crashen! Seit bald einem Jahr nimmt das rassistische Demonstrationsb\u00fcndnis “Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes” die Leipziger Innenstadt f\u00fcr ihre Aufm\u00e4rsche in Beschlag. 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\nDurch LEGIDA, OfD und anderen v\u00f6lkischen Organisationen wurde in Leipzig und Umgebung ein rechtes Erlebnisangebot etabliert, dessen Mobilierungspotential eine weite inhaltlichen und personellen Bandbreite abdeckt. Vornehmlich nahm sich LEGIDA zum Ziel, das Abendland gegen die vermeintliche muslimische Invasion und den so genannten “Gender-Wahn” verteidigen zu wollen. Daneben wird jedoch ein breiteres Spektrum an parolenhaften Inhalten vertreten, die von der Solidarit\u00e4t mit der Politik Wladimir Putins \u00fcber die Ablehnung des Freihandelsabkommens TTIP, die Forderung nach Abschaffung der GEZ-Geb\u00fchr bis hin zur Forderung nach Schlie\u00dfung der Grenzen und Abschiebung von so genannten “Ausl\u00e4ndern” reichen und in ihrem Zusammenspiel eine konfuse Melange dieser autorit\u00e4ren Rechten ergeben. Weder die USA noch die “L\u00fcgenpresse” sollen das deutsche Volk zur Selbstaufgabe bringen. Die “Invasion” durch den Islam soll von identit\u00e4tsbewussten Europ\u00e4er_innen abgewehrt werden. Die \u00dcberschneidung dieser Positionen ist die Forderung nach dem Schutz der vermeintlichen Volksgemeinschaft.<\/p>\n