{"id":2383,"date":"2016-05-23T10:03:40","date_gmt":"2016-05-23T09:03:40","guid":{"rendered":"http:\/\/www.unwritten-future.org\/?p=2383"},"modified":"2016-05-28T21:29:32","modified_gmt":"2016-05-28T20:29:32","slug":"auf-dem-weg-zur-care-revolution-soziale-kaempfe-in-der-sorgearbeit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/auf-dem-weg-zur-care-revolution-soziale-kaempfe-in-der-sorgearbeit\/","title":{"rendered":"Auf dem Weg zur Care-Revolution? Soziale K\u00e4mpfe in der Sorgearbeit"},"content":{"rendered":"
Eine Abendveranstaltung von uns am 27.05.2016 um 19.30 Uhr in der translib (Goetzstr. 7, Leipzig).<\/em><\/p>\n Im klassisch-fordistischen Familienmodell war Pflege- und Hausarbeit noch die Aufgabe der Mutter und Hausfrau, die die Abh\u00e4ngigkeit von ihrem arbeitenden Ehemann dazu zwang die Kinder gro\u00dfzuziehen, die Teller zu waschen und die Schwiegereltern zu pflegen \u2013 kurzum die Arbeitskraft als Produktionsbedingung zu reproduzieren. Heute ist zus\u00e4tzlich aus der Reproduktion der Gesellschaft ein umfangreicher durchkapitalisierter Sektor geworden. Zwar sind Pflege- und Hausarbeiter*innen durch die Kommodfizierung der Carearbeit zu doppeltfreien Lohnarbeiterinnen geworden, aber genau hier fangen neue Herrschafts- und Unterdr\u00fcckung an. Carearbeit wird als “weibliche” Arbeit schlechter bezahlt, obwohl sie unter mindestens genauso miesen Bedingungen stattfindet. Entgrenzung der Arbeit, k\u00f6rperlicher und psychische \u00dcberanstrengung durch hohe Patiententaktzahlen bei chronischem Personalmangel usw. sind der Alltag in Careeinrichtungen im neoliberalen Kapitalismus. Um diese Fragen mit Euch zu diskutieren laden wir f\u00fcr den 27.5. um 19.30h in die translib ein und diskutieren dort mit RESPECT Berlin, einem Zusammenschluss von Frauen verschiedener Herkunft, die deutsche Arbeitsverh\u00e4ltnisse in privaten Haushalten betrachten und kritisieren. RESPECT ist aus einem 1998 gegr\u00fcndeten europaweiten Netzwerk entstanden, das sich zum Ziel setzt, Migrantinnen in der bezahlten Hausarbeit zu organisieren und ihre Rechte zu verteidigen \u2013 unabh\u00e4ngig von ihrem Aufenthaltsstatus.<\/p>\n
\nDoch diese Situation lassen sich Carearbeiter*innen nicht mehr bieten! Der Kita \u2013 und Charite\u00e9- Streik zeigten der \u00d6ffentlichkeit, dass das Gef\u00fchl Notleidenden zu helfen Carearbeiter*innen nicht ausreicht und sie sich gegen die miesen Arbeitsverh\u00e4ltnisse zur Wehr setzen. In gro\u00dfen und partiell erfolgreichen Streiks setzten sie sich gegen die Arbeitsverh\u00e4ltnisse zur Wehr. Wie sind die Erfahrungen dieser K\u00e4mpfe? Was k\u00f6nnen wir von ihnen lernen? Und was kann die Perspektive der radikalen Linken auf solche Auseinandersetzungen sein?
\nDoch auch jenseits der medial pr\u00e4senten Auseinandersetzungen gibt es Organisationen gegen die Bedingungen in der vielf\u00e4ltigen Pflegearbeit. So findet kommodifzierte Pflegearbeit nicht nur in gro\u00dfen, fabrikartigen Pflegeeinrichtungen, sondern auch in Privathaushalten unter Bedingungen vollst\u00e4ndiger Vereinzelung der Arbeiter*in statt. Wie sollen in diesem “unsichtbaren” Bereich K\u00e4mpfe gef\u00fchrt werde? Welche Rolle k\u00f6nnte hier die radikale Linke spielen, um dieses Feld weiter zu politisieren?<\/p>\n