Demonstration gegen die rechte “Imperium Fighting Championship”<\/a> hielten.<\/em><\/p>\nLiebe Freund_innen und Genoss_innen,<\/p>\n
unter dem Motto \u201eRechte Netzwerke zerschlagen!\u201c haben wir uns heute formiert, um gegen die \u201eImperium Fighting Championship\u201c vorzugehen. Notwendig ist dies, weil die Organisator_innen um die Kampfsportler Benjamin Brinsa und Christopher Henze rechte Hooligans sind, die zusammen mit ihrem Umfeld f\u00fcr Angriffe und Bedrohungen gegen linke Strukturen verantwortlich sind. Wir haben nicht vergessen, dass \u00fcber 200 Nazis und Hooligans parallel zum Legida-Aufmarsch am 11. Januar in Connewitz randaliert haben. Darunter auch die Imperium-K\u00e4mpfer Henze, Feucht und Kottke und der Dresdner Freefighter Zimmermann, der ebenfalls bei der IFC k\u00e4mpfen soll.<\/p>\n
Wenn wir den Kampf gegen Rechts ernst nehmen, d\u00fcrfen wir uns nicht auf die Bek\u00e4mpfung von Parteien wie AfD, NPD, Die Rechte oder III. Weg beschr\u00e4nken. Im Falle der Imperium-Nazis und ihrer Freund_innen haben wir es mit einem handfesten rechten Bandenwesen zu tun. Dazu geh\u00f6ren Kampfsport-Vereine wie das \u201eImperium Fight Team\u201c, Ultr\u00e0-Gruppen wie das offiziell aufgel\u00f6ste \u201eScenario Lok\u201c und viele mehr. Unterst\u00fctzt wird dieses Bandenwesen von Gesch\u00e4ftsleuten, Rechtsanw\u00e4lten und anderen umtriebigen Personen und Strukturen. Organisiert haben sie sich unter anderem in einer WhatsApp-Gruppe, in der sie auch Informationen \u00fcber politische Gegner_innen austauschen. Nicht alle sind offen oder eindeutig rechtsradikal. Aber Nazis und Rassist_innen nutzen Banden-, Gesch\u00e4fts- und Hooligan-Strukturen, um an gesellschaftlichen Einfluss und Macht auf der Stra\u00dfe zu gelangen. Die Bandenstrukturen um Brinsa und seine Leute sind kein Einzelfall. Nicht umsonst neigen immer mehr Nazis dazu sich in Bruderschaften und Motorradclubs statt in NS-Kameradschaften zu organisieren. Dort hoffen sie ihr autorit\u00e4res, sexistisches und rassistisches Lebensmodell ausleben zu k\u00f6nnen, ohne zu viel Stress von Repressionsorganen und Antifa-Gruppen zu bekommen. Zur Bek\u00e4mpfung dieser Strukturen ben\u00f6tigen wir nicht nur eine Analyse der Verstrickungen und Netzwerke der v\u00f6lkischen Aktivist_innen. Ebenso sehr m\u00fcssen wir uns um ein Verst\u00e4ndnis des Bandenwesens, insbesondere des rechten, v\u00f6lkischen, als soziales Ph\u00e4nomen bem\u00fchen.<\/p>\n
Ein Schl\u00fcsselmoment zu dessen Verst\u00e4ndnis ist die krisenhafte Entwicklung des Kapitalismus in der Sp\u00e4tmoderne. Voraussetzung f\u00fcr die gegenw\u00e4rtige Attraktivit\u00e4t von nicht-rechten, rechtsoffenen und rechten Banden gleicherma\u00dfen ist eine Krise der modernen Institutionen und Lebenswelten. Mitte des vergangenen Jahrhunderts sorgte die fordistische Industrie mit ihrer Masse an Arbeitspl\u00e4tzen f\u00fcr stabile und straff organisierte patriarchale Lebenswelten. Auf den Arbeitsplatz war Verlass, Alltagsstruktur, Beziehungen und Urlaub waren unmittelbar mit dem Arbeitsplatz verbunden und boten auch eine langfristige Verl\u00e4sslichkeit. Nach der mikroelektronischen Revolution sieht das vollkommen anders aus. Heute haben wir es mit struktureller Massenarbeitslosigkeit, einem hohen zeitlichen und nervlichen Flexibilit\u00e4tsdruck und dem st\u00e4ndigen Wechsel von Arbeitspl\u00e4tzen zu tun. Das Damoklesschwert der Arbeitslosigkeit schwebt \u00fcber jeder und jedem. Auch der Nationalstaat ist in die Krise geraten. Die Globalisierung der M\u00e4rkte, steigende Staatsverschuldung und die Entstehung von selbst krisenhaften supranationalen Organisationen wie der EU k\u00f6nnen hier als Ph\u00e4nomene benannt werden.<\/p>\n
W\u00e4hrend wir uns nach emanzipatorischen Alternativen zu Arbeit, Nationalstaat und Kapitalismus umsehen, tut dies ein gro\u00dfer Teil der Bev\u00f6lkerung nicht. Die mittlerweile strukturell unbefriedigte Sehnsucht nach einer strukturierten, patriarchalen Lebenswelt treibt gerade M\u00e4nner dazu, sich nach dem do-it-yourself-Prinzip in Banden, Hooligan-Gruppen, Ultr\u00e0-Gruppen, Bruderschaften oder Motorradclubs zu organisieren. Das geschieht sicherlich auch vor dem Hintergrund des gef\u00fchlten Machtverlust des Mannes in dieser Gesellschaft. Dass derartige Strukturen nicht zwangsl\u00e4ufig rechts sein m\u00fcssen, liegt auf der Hand. Dass sie einen idealen Ankn\u00fcpfungspunkt f\u00fcr Nazi-Kader liefern, die eine reaktion\u00e4re Gegenmacht zum Staat aufbauen wollen, ebenfalls. Wenn wir uns organisieren, vernetzen und Auseinandersetzungen f\u00fchren, um eine Gesellschaft jenseits von Staat und Kapital zu erk\u00e4mpfen, ist die Auseinandersetzung mit den reaktion\u00e4ren Schein-Alternativen zu freiem Markt und Staat unerl\u00e4sslich. Banden mit Machtanspruch wie wir sie in den Dunstkreisen des \u201eImperium Fight Team\u201c vorfinden \u2013 aber auch nicht-rechte Bandenstrukturen wie zum Beispiel diverse Motorradgangs \u2013 sind ebenso Teil des Problems wie Bullen, Ordnungsamt und andere autorit\u00e4re Strukturen des Staates. Deshalb lasst uns gemeinsam eine emanzipatorische Selbstorganisation jenseits von Arbeitsmarkt und Staat forcieren!<\/p>\n
Rechte Netzwerke zerschlagen!<\/p>\n
F\u00fcr den Kommunismus!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
An dieser Stelle dokumentieren wir die Rede, die wir am 27.8. bei der Demonstration gegen die rechte “Imperium Fighting Championship” hielten. Liebe Freund_innen und Genoss_innen, unter dem Motto \u201eRechte Netzwerke zerschlagen!\u201c haben wir uns heute formiert, um gegen die \u201eImperium Fighting Championship\u201c vorzugehen. Notwendig ist dies, weil die Organisator_innen um die Kampfsportler Benjamin Brinsa und […]<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":2467,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[1,8,16],"tags":[32,134,46,132,131,56,75,129,122,130,133],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2466"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2466"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2466\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":2468,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2466\/revisions\/2468"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/media\/2467"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2466"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=2466"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2466"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}