Leipziger Ladenschlussb\u00fcndnis<\/a> hatte f\u00fcr den 8. Mai zu einer Kundgebung vor dem Nazi-Kampfsport-Trainingszentrum in der Kamenzer Stra\u00dfe 10\/12 aufgerufen. In dem Geb\u00e4ude befand sich in der Zeit des NS-Staats ein Frauen-Au\u00dfenlager des KZ Buchenwald. Wir hatten die antifaschistische Mobilisierung unterst\u00fctzt. Hier ist die Pressemitteilung des B\u00fcndnisses im Nachgang der Kundgebung.<\/em><\/p>\n200 Antifaschist_innen haben am 8. Mai gegen den Nazitrainingsort im ehemaligen KZ-Frauenau\u00dfenlager in der Kamenzer Stra\u00dfe 10 in Leipzig demonstriert. Mit einer Ausstellung zur Geschichte des Ortes und inhaltlichen Reden brachten sie ihren Unmut \u00fcber die Kontinuit\u00e4ten von nationalsozialistischer Ideologie in Deutschland zum Ausdruck. Nach dem ordnungsgem\u00e4\u00dfen Abschluss der Kundgebung verwickelte die Polizei den auf der R\u00fcckfahrt befindlichen Lautsprecherwagen der Kundgebung in eine “Verkehrskontrolle”, um die Antifaschist_innen zu schikanieren.<\/p>\n
Die Reden auf der Kundgebung beleuchteten den historischen Hintergrund des Ortes, die aktuellen Neonazi-Strukturen, die das Geb\u00e4ude nutzen und die Zusammenh\u00e4nge zwischen reaktion\u00e4ren M\u00e4nner-Banden, Kapitalismus und Patriarchat. Das antifaschistische Ladenschlussb\u00fcndnis, die Gruppen \u00bbRassismus T\u00f6tet!\u00ab und \u00bbthe future is unwritten\u00ab sowie einige geschichtspolitisch interessierte B\u00fcrger_innen trugen Redebeitr\u00e4ge zur Kundgebung bei. Ladenschlussb\u00fcndnis-Sprecherin Theresa Gr\u00fcn kommentierte den Verlauf des heutigen Tages mit den Worten: “Die Kundgebung war ein voller Erfolg. Eine hohe Anzahl an Antifaschist_innen hat den Neonazis und M\u00e4nner-Banden in der Kamenzer Stra\u00dfe heute klargemacht, dass ihre Aktivit\u00e4ten ab sofort nicht mehr hingenommen werden. Benjamin Brinsa und seine Kameraden k\u00f6nnen sich schon mal warm anziehen.”
\nDer Geb\u00e4udekomplex in der Kamenzer Stra\u00dfe 10\/12 im Leipziger Nordosten dient den Neonazis des \u00bbImperium Fight Team\u00ab um den rechten Hooligan Benjamin Brinsa als Trainingszentrum. In dem Geb\u00e4ude und dem umliegenden Areal befand sich von 1944 bis kurz vor Kriegsende das gr\u00f6\u00dfte Frauenau\u00dfenlager des KZ-Buchenwald. Inhaftiert waren dort vor allem j\u00fcdische Polinnen und politische Gegnerinnen des NS-Regimes. Deshalb ruft das antifaschistische Ladenschlussb\u00fcndnis am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, zu einer Kundgebung vor dem Geb\u00e4udekomplex auf.<\/p>\n
Nach dem Abschluss der Kundgebung begaben sich die Versammlungsteilnehmer_innen auf die geordnete Abreise. Eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Polizei stoppte den Lautsprecherwagen der Kundgebung unter dem Vorwand einer “verdachtsunabh\u00e4ngigen Verkehrskontrolle”, um dann die Personalien der Insass_innen festzustellen. Theresa Gr\u00fcn zu dem Vorfall: “Es scheint unkonventionell, dass Beweissicherungseinheiten neuerdings auch Verkehrskontrollen durchf\u00fchren. Es handelt sich offensichtlich um einen fingierten Einsatz gegen den Lautsprecherwagen einer angemeldeten Versammlung am Tag des Sieges \u00fcber den deutschen Faschismus. Offener k\u00f6nnte die Leipziger Polizei ihre Geisteshaltung nicht zur Schau stellen. Der uniformierten M\u00e4nner-Bande, die uns den R\u00fcckweg ungem\u00fctlich machen wollte, k\u00f6nnen wir nur sagen: ihr seid Teil genau des Problems, gegen das wir heute auf der Stra\u00dfe waren.”<\/p>\n
Das Leipziger Ladenschlussb\u00fcndnis war bereits von 2007 bis 2012 gegen rechte und neonazistische Strukturen in Leipzig aktiv. Im Jahr 2018 hat es sich wiedergegr\u00fcndet und wird von linken Gruppen und Aktivist_innen aus der Stadt unterst\u00fctzt. Ziel des Ladenschlussb\u00fcndnisses ist die Aufl\u00f6sung rechter Strukturen in Leipzig und der Einsatz f\u00fcr eine gesellschaftliche Perspektive jenseits von Nationalstaat, Patriarchat und Kapitalismus.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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